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Santo Domingo, Frühjahr 1961: eine Handvoll junger Männer - Offiziere, Söhne der Reichen - will den Diktator Trujillo stürzen. Dessen Herrschaft aber ist perfekt gesichert, in 31 Jahren versteinert. Kann ein Putsch in diesem Polizeistaat glücken? Im Mittelpunkt steht Juan Tomás, des Diktators 1. Adjutant. Aufgewachsen unter Trujillo und fest eingefügt in den Alltag des Regimes, das System der Korruption, totaler Kontrolle und befohlener Verehrung, löst er sich innerlich daraus erst, als man ihn nötigt, im Namen der Staatsräson seine Liebste zu verlassen, heuchlerische Texte zu schreiben und…mehr

Produktbeschreibung
Santo Domingo, Frühjahr 1961: eine Handvoll junger Männer - Offiziere, Söhne der Reichen - will den Diktator Trujillo stürzen. Dessen Herrschaft aber ist perfekt gesichert, in 31 Jahren versteinert. Kann ein Putsch in diesem Polizeistaat glücken? Im Mittelpunkt steht Juan Tomás, des Diktators 1. Adjutant. Aufgewachsen unter Trujillo und fest eingefügt in den Alltag des Regimes, das System der Korruption, totaler Kontrolle und befohlener Verehrung, löst er sich innerlich daraus erst, als man ihn nötigt, im Namen der Staatsräson seine Liebste zu verlassen, heuchlerische Texte zu schreiben und dem Chef ein Mädchen zuzuführen, das sich dem widersetzt. Gezwungen, Menschen zu vernichten, will Tomás durch die Tat sein Prätorianerdasein beenden. Er will das Beste für sein Land. Was wollen seine Gefährten? Das Buch schildert die Verschwörung, deren Ursachen und Folgen minutiös nach Dokumenten und der Erinnerung von Augenzeugen. 1962: Nur drei der Trujillo-Attentäter haben den Untergang des barbarischen Regimes erlebt. Sie schicken sich an, auch den alten Familien die Macht zu entreißen - kühn, um dem Land zu dienen, oder selbstsüchtig, skrupellos. Da kommt auf die karibische Insel der neue US-Botschafter, ein Amateurdiplomat und Mann John F. Kennedys. Im Geiste der „Allianz für den Fortschritt" will er den Streit schlichten, die Dominikaner Demokratie lehren. Industriegigant und Bananenrepublik - zwei Welten prallen aufeinander, beide vital, doch zerrissen und defekt. Washington sucht die Entwicklung zu steuern, elegant und energisch ein südliches Schaufenster zu errichten, das die kubanische Herausforderung überstrahlt. Wird dem Botschafter dies glücken? Trotz privater Sorgen ist er ein Mann von bedeutender Schlagkraft, Redlichkeit und Frische. Gewinnt er diesen Mehrfrontenkrieg - den Kampf gegen die revolutionäre Stimmung, gegen das Komplott der Superreichen und seine internen Feinde? April 1965: Drückende Stille über der Insel. Noch vor John F. Kennedys Ermordung ist hier sein demokratischer Versuch gescheitert. Ein Militärputsch hat das „Schaufenster" zerstört. Als hätte es weder Trujillos 30-jährige Schreckensherrschaft noch die sieben Monate des Sozialreformers Juan Bosch gegeben, herrscht die alte Oberschicht — gedeckt von konservativen US-Beamten und Wirtschaftsmächten... Da erhebt sich mit der Garnison plötzlich das Volk in der Hauptstadt. Bürgerkrieg!
Autorenporträt
Der kurz vor seinem 90. Geburtstag am 20. November 2017 in Ahrenshoop in Mecklenburg-Vorpommern gestorbene Schriftsteller Wolfgang Schreyer gehörte zu den produktivsten und erfolgreichsten und nicht zuletzt meistgelesenen Autoren der DDR. Während mehr als sechs Jahrzehnten schriftstellerischer Arbeit veröffentlichte Schreyer mehr als 40 Bücher in einer Gesamtauflage von rund sechs Millionen Exemplaren. Eine Reihe seiner Bücher wurden von der DEFA oder vom DDR-Fernsehfunk verfilmt, darunter „Der Traum des Hauptmann Loy“ (1961) und „Das grüne Ungeheuer“ (1962) sowie „Preludio 11“ (1963), Alaskafüchse (1964) und „Der Adjutant“ (1972). Kennzeichen seiner Bücher waren ein oft abenteuerliches und spannendes Schreiben ebenso wie sehr gut recherchierte und an Tatsachen orientierte Texte. Auch wenn sein literarisches Werk in weiten Teilen der Unterhaltungsliteratur zuzuordnen ist und oft an für DDR-Zeiten exotischen Schauplätzen wie in Lateinamerika, der Karibik und den USA spielt, wo auch der DDR-Bürger Wolfgang Schreyer vor der Wende kaum hinkam, trägt es fast immer gesellschaftskritische Züge – die Kritik am eigenen Land nicht ausgeschlossen. Nicht zuletzt wegen seiner Freundschaft mit Stefan Heym stand Schreyer seit 1958 mehrfach für längere Zeit unter Beobachtung der DDR-Staatssicherheit. Aufschlussreiche Auskünfte über sein Leben und Schreiben hatte der am 20. November 1927 in Magdeburg geborene und seit 1972 in Ahrenshoop lebende Schriftsteller in Titeln wie „Ahrenshooper Begegnungen“ (2008) und „Zu guter Letzt“ (2016) sowie vor allen in seiner im Jahre 2000 vorgelegten Autobiografie „Der zweite Mann“ gegeben. Aus der Biografie: 1927 20. November geboren in Magdeburg; Besuch der Oberschule Einsatz als Flakhelfer Soldat der Wehrmacht Gefangennahme und amerikanische Kriegsgefangenschaft 1946 Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft 1947/49 Ausbildung zum Drogisten 1950/52 Geschäftsführer eines Werks der Pharmazeutischen Industrie in Tangerhütte 1952 Erscheinen seines ersten Romans „Großgarage Südwest“, seitdem war Wolfgang Schreyer freier Schriftsteller 1952 Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR 1956 Auszeichnung mit dem Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste der DDR (für sein Kriegsbuch „Unternehmen Thunderstorm“) 1972 Offizieller Umzug von Magdeburg nach Ahrenshoop 1974 Mitglied des PEN-Zentrums der DDR 1990 Mitglied des Verbandes deutscher Schriftsteller 2017 14. November gestorben in Ahrenshoop