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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Im allgemeinen Sprachgebrauch verbindet man mit Don Juan trotz der Vielzahl unterschiedlicher Deutungen einen Mann mit ausgeprägtem Sexualtrieb, einen Frauenhelden, Schürzenjäger und Verführer, der sich auf mehrere Frauen einlässt und der Treue keineswegs viel Beachtung schenkt. Er ist ein Bild, das zwar immer wieder erscheint, aber nie Gestalt und Konsistenz gewinnt, ein Individuum, das sich immerfort bildet, dennoch niemals fertig wird.…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Im allgemeinen Sprachgebrauch verbindet man mit Don Juan trotz der Vielzahl unterschiedlicher Deutungen einen Mann mit ausgeprägtem Sexualtrieb, einen Frauenhelden, Schürzenjäger und Verführer, der sich auf mehrere Frauen einlässt und der Treue keineswegs viel Beachtung schenkt. Er ist ein Bild, das zwar immer wieder erscheint, aber nie Gestalt und Konsistenz gewinnt, ein Individuum, das sich immerfort bildet, dennoch niemals fertig wird. Kierkegaard betitelt ihn als Betrüger. Seiner Meinung nach muss man als Verführer eine gewisse Reflexion und Bewusstheit mitbringen. Nur wenn diese vorhanden ist, mag es angebracht sein, von Schlauheit, Ränken und listigen Anläufen zu sprechen. An diesem Bewusstsein aber fehlt es Don Juan. Demnach verführt er nicht. Er begehrt, und diese Begierde wirkt verführend; insofern verführt er. Sobald er die Befriedigung der Begierde genossen hat, sucht er einen neuen Gegenstand. Daher betrügt er zwar, jedoch plant er seinen Betrug nicht im Voraus; es ist vielmehr die eigene Macht der Sinnlichkeit, welche die Verführten betrügt. Zum Verführer fehlt ihm die Zeit davor, in der er seinen Plan fasst, und die Zeit danach, in der er sich seiner Handlung bewusst wird. Ein Verführer muss daher im Besitz einer Macht sein, die Don Juan nicht hat, so gut er im Übrigen ausgerüstet sein mag – die Macht des Wortes.