Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,7, Universität des Saarlandes, Veranstaltung: Proseminar Doppelgänger, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit ihren Werken Amphitruo und Amphitryon haben sich Plautus und Heinrich von Kleist einem Stoff angenommen, der schon viele Generationen von Schriftstellern beschäftigt hat. Erstmals wird der in der Literatur sehr oft rezipierte Stoff im elften Gesang von Homers Odysse erwähnt. Die Rezeptionsgeschichte ist sehr reich und kann bis in die Gegenwart verfolgt werden. Jeder der Autoren, die sich mit diesem Mythos beschäftigt haben, sind mit unterschiedlicher Herangehensweise mit den Texten und Quellen umgegangen. Die zwei bereits erwähnten Adaptionen von Plautus und Kleist sollen in dieser Arbeit untersucht und verglichen werden. Sie werden anhand der in beiden Stücken auftretenden Doppelgängerkonstellationen sowie deren Entwicklung analysiert. Es soll ein Vergleich der Doppelgänger erstellt werden, der demonstriert, wie die jeweiligen Autoren die Doppelgänger nutzen, um den Amphitryon-Stoff auf ihre Art und Weise zu deuten und zu präsentieren. Beide Werke werden zunächst unabhängig voneinander analysiert. Zuerst wird Plautus Amphitruo untersucht. Die Gattung des Textes und seine Ausrichtung sind als erstes Teil der Untersuchung. Danach werden die Doppelgängerpaare Sosia – Mercur und Amphitruo – Iuppiter differenziert, bevor am Schluss des Kapitels, die Geburt des Herkules und seines Zwillingsbruders als letztes Doppelgängerpaar, auseinander gelegt wird. Um eine Analogie der Ausrichtungen der Werke anhand der Doppelgängerkonstellationen zu erhalten, ist im nächsten Kapitel Heinrich von Kleists Amphitryon das Thema. An erster Stelle steht auch hier die Analyse des Fokus des Werkes. Anschließend folgt die Aufgliederung der Doppelgängerpaare Sosias – Merkur und Amphitryon – Jupiter. Die Analyse gipfelt in einem finalen Vergleich der Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Doppelgänger in beiden Werken. So wird zum einen die historische Entwicklung des mythischen Amphitryon-Stoffes gezeigt, auf der anderen Seite aber auch, wie die jeweiligen Autoren die Doppelgänger nutzen, um die Stücke unterschiedlich zu gestalten.