Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Meine Seminararbeit zu der kontrovers diskutierten Ehebruchsgeschichte in Gottfrieds von Straßburg‚Tristan’ trägt den Titel: „Die Dreiecksbeziehung in Gottfrieds von Straßburg ‚Tristan’ – Zwischen Schuld und Unschuld durch eine ungewöhnliche Brautwerbung“. Ich möchte mit meiner Arbeit die Frage nach der Legitimation des Ehebruchs im Kontext der vielseitigen Forschungsliteratur aufwerfen und beleuchten. Zu diesem Zweck werde ich zunächst die protagonistischen Charaktere der Dreiecksbeziehung – jene Tristan, Isolde und Markes – innerhalb der Personenkonstellation definieren, indem ich in einem kurzen Abriss die Beziehungen der Figuren zueinander darstelle. Darauf aufbauend werde ich mich dem Aspekt der Brautwerbung in Gottfrieds ‚Tristan’ zuwenden. Hierbei folgt einer allgemeinen Darstellung des Schemas nach Schmid-Cadalbert ein Vergleich mit der Tristan’schen Brautwerbung, indem ich Unterschiede und Gemeinsamkeiten zum traditionellen Schema herausstellen werde. Diese beiden Schritte dienen dem folgenden Kapitel als Grundlage, in welchem die Frage nach der Legitimation der Brautwerbung bzw. des Ehebruchs im Mittelpunkt stehen wird. Ich möchte mich dabei auf zwei verschiedene Teilaspekt einer möglichen Legitimierung beziehen und stütze mich hauptsächlich auf die Forschungsliteratur von Haug, Wessel, Simon, von Ertzdorff und Mikasch-Köthner. Der Aspekt des Minnetranks – welcher die Frage nach der Freiwilligkeit bzw. Unfreiwilligkeit der Tristanminne sowie der Aktivität bzw. Passivität impliziert – wird ebenso zu berücksichtigen sein wie eine mögliche Ehebruchslegitimierung durch die Unzulänglichkeit Markes. Der letztgenannte Aspekt wird in einer Gegenüberstellung von Tristan-Minne und den geltenden Normen der höfischen Gesellschaft am Hof Markes zu erläutern und zu diskutieren sein. Abschließen werde ich meine Arbeit mit einem Fazit.