Entgegen der weit verbreiteten Verschwörungstheorie, die dritte Generation der RAF habe nicht existiert und sei nur ein behördliches Konstrukt gewesen, um geheimdienstliche Aktivitäten zu verschleiern, schildert der Autor die Genese einer terroristischen Organisation aus dem Geist ihrer Vorgänger. Nach der fundamentalen Niederlage der RAF im Jahr 1977 erwuchs auf dem Nährboden der vorangegangenen, selbst mandatierten Revolutionäre eine in ihren Mitteln und ihrer Vorgehensweise verrohte Kleingruppe. Diese zeichnete sich durch die völlige Abkehr von ideologischen Prämissen, weitgehende Isolierung innerhalb des eigenen linksextremen Spektrums, fortschreitende waffentechnische und strukturelle Professionalisierung wie auch durch breit angelegte Internationalisierungsbestrebungen aus. Aus dieser Gemengelage heraus waren es ihre Attentate, die ihre Isolierung stets weiter vorantrieben. Insofern war die Auflösung der dritten Generation als RAF insgesamt das logische Ende einer Entwicklung, in welcher sich die RAF stets außerhalb des Systems gestellt hatte, ohne selbst positive Zielentwürfe vorzulegen.
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