Isobel de Burgh wächst auf Whitefell, dem Gut ihres Vaters, auf. Sie versteht es hervorragend, ihren Willen durchzusetzen und den Vater um den kleinen Finger zu wickeln. Als sie Cathy, die etwa gleichaltrige Tochter eines Landarbeiters entdeckt, überredet sie den Vater, dass Cathy als Spielgefährtin
auf dem Gut wohnen darf. Cathy wird nicht um ihre Meinung gefragt, denn den Wünschen einer Isobel…mehrIsobel de Burgh wächst auf Whitefell, dem Gut ihres Vaters, auf. Sie versteht es hervorragend, ihren Willen durchzusetzen und den Vater um den kleinen Finger zu wickeln. Als sie Cathy, die etwa gleichaltrige Tochter eines Landarbeiters entdeckt, überredet sie den Vater, dass Cathy als Spielgefährtin auf dem Gut wohnen darf. Cathy wird nicht um ihre Meinung gefragt, denn den Wünschen einer Isobel de Burgh widersetzt man sich nicht. Und so muss das arme Mädchen ihre Familie verlassen und der verwöhnten Gutsherrentochter als lebendiges Spielzeug dienen. Als Isobel in das Alter kommt, in dem sie keine Spielgefährtin mehr benötigt, wird Cathy, natürlich ohne sie zu fragen, zu ihrer Zofe umfunktioniert. Damit hat Cathy keine Chance ihrer jähzornigen und durchtriebenen Herrin zu entkommen und endlich ihr eigenes Leben zu führen. Da Isobel ein Auge auf den attraktiven Stallmeister Aaron geworfen hat, soll Cathy als Anstandsdame fungieren. Aaron scheint die stille Cathy deutlich anziehender zu finden, als ihre verwöhnte Herrin. Das kann Isobel allerdings nicht hinnehmen und so entwirft sie einen teuflischen Plan, der nicht nur Aaron dazu zwingt ihre Wünsche zu erfüllen, sondern außerdem dafür sorgt, dass Cathy ihr ganz ausgeliefert ist.....
"Die dritte Sünde" ist der erste Band einer Trilogie. Der Einstieg in die Erzählung gelingt mühelos, denn Eva-Ruth Landys beschreibt Handlungsorte und Protagonisten so lebendig, dass man sie regelrecht vor Augen hat. Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass die verwöhnte Gutsherrentochter Isobel de Burgh eine sehr durchtriebende Hauptprotagonistin ist, die skrupellos ihre eigenen Ziele verfolgt und sich dabei nicht darum kümmert, wer oder was dabei auf der Strecke bleibt. Den scheuen und sympathischen Gegenpart nimmt die Landarbeitertochter Cathy ein. Sie muss sich der gesellschaftlich höher angesiedelten Isobel klaglos unterordnen und wird von dieser als Spielfigur genutzt. Da die Charaktere sehr lebendig wirken, leidet man mit der stillen Cathy mit und hofft im Stillen, dass Isobel vom Schicksal die Quittung für ihr Treiben bekommen wird.
Isobels Vater verarmt im Laufe der Handlung und Isobel muss deshalb einen ungeliebten, aber sehr vermögenden Unternehmer als Ehemann akzeptieren. Dass der attraktive Stallmeister, der ja auch nach Isobels Pfeife zu tanzen hat, deutlich mehr Interesse bei ihr weckt, und dass dieser natürlich eher an der hübscheren und stilleren Cathy interessiert ist, die ihn aufgrund Isobels teuflischer Pläne nicht erhören darf, sind Liebesverwicklungen die sich kaum aus der breiten Masse hervorheben. Denn das alles ist ja nicht wirklich neu und überraschend. Dennoch gelingt es der Autorin die Geschichte der drei Hauptakteure fesselnd zu erzählen. Obwohl man Isobel natürlich vom ersten Moment an unsympathisch findet, verfolgt man doch immer wieder gespannt, welche Teufelei sie sich wohl als nächstes ausdenken mag. Dadurch bleibt die Handlung interessant und äußerst kurzweilig.
Liebeszenen kommen in dieser erotisch angelegten Romantrilogie natürlich auch nicht zu kurz. Die Autorin beschreibt diese Szenen detailliert und locker, sodass man sie sich sehr gut vorstellen kann. Dabei gleitet sie nicht ins Vulgäre ab, sodass die jeweiligen Handlungen nicht zu überladen wirken. Die Szenen passen gut in die damalige Zeit, obwohl man dabei natürlich erkennt, dass Isobel de Burgh sicher nicht zu den sittsamen Ehefrauen gehört, sondern darauf brennt, ihre erotischen Träume auszuleben.
Insgesamt gesehen habe ich mich beim Lesen dieses Auftaktbandes sehr gut unterhalten. Die Charaktere wirkten auf mich authentisch und lebendig. Die Romanhandlung ließ sich außerdem sehr flüssig und schnell lesen. Da mir die ein oder andere Begebenheit in Cathy Familie allerdings zu unglaubwürdig, und damit etwas dick aufgetragen erschien, ziehe ich ein Bewertungssternchen ab. Genre-Liebhaber dürften allerdings trotzdem voll auf ihre Kosten kommen.