Detective Sergeant Logan McRae soll nach längerem Krankenstand eigentlich langsam wieder in den Dienstalltag eingeführt werden, doch der Fund einer Kinderleiche in einem Wassergraben fordert seinen vollen Einsatz und es bleibt nicht bei dem einen Mordfall. Weitere Kinder verschwinden und werden
wenig später tot aufgefunden. Als alle Beweise auf einen psychisch gestörten Mann deuten, der bei der…mehrDetective Sergeant Logan McRae soll nach längerem Krankenstand eigentlich langsam wieder in den Dienstalltag eingeführt werden, doch der Fund einer Kinderleiche in einem Wassergraben fordert seinen vollen Einsatz und es bleibt nicht bei dem einen Mordfall. Weitere Kinder verschwinden und werden wenig später tot aufgefunden. Als alle Beweise auf einen psychisch gestörten Mann deuten, der bei der Stadtverwaltung angestellt ist, kochen die Emotionen in der Bevölkerung über.
Obwohl die Thematik um Kindesmissbrauch, Entführung und Mord harter Tobak ist, konnte ich das Buch nur schwer aus der Hand legen. Der Autor versteht es, die Spannung hoch zu halten und mit immer neuen Wendungen den Leser zu fesseln. Die Schilderung des Polizeialltags, der Druck auf die Ermittler und der Schaden, den die Presse wenn auch ungewollt anrichten kann, werden hier gelungen in die Handlung integriert. Zudem hat der Autor ein Händchen für eckige, sperrige Charaktere, die einem trotzdem sympathisch sind. Neben dem etwas tollpatschigen DS „Lazarus“ McRae, der selten ein Fettnäpfchen ausläßt, sind da noch Constable Jackie Watson, auch die eiserne Jungfrau genannt und DI Insch, übergewichtig, übellaunig und stets mit dem Naschen von Süßem beschäftigt. Auch die Nebencharaktere erscheinen sehr realistisch, normale Menschen, die sich neben der Arbeit auch noch mit eigenen Problemen rumschlagen müssen. Neben dem schwierigen Mordthema trägt auch das trübe schottische Regenwetter (in Aberdeen regnet es scheinbar immer und man fühlt förmlich, wie die Protagonisten ein ums andere Mal durchnäßt werden!) dazu bei, die Grundstimmung des Buches sehr düster zu halten, aufgelocktert wird das aber immer wieder durch den schwarzen, englischen Humor, der einem öfter mal ein Grinsen ins Gesicht zaubert.
Der Krimifall selbst ist recht komplex und nicht durchschaubar, zudem gibt es einige Nebenhandlungstränge, die auch noch aufgelöst werden wollen, doch das ist dem Autor insgesamt sehr gut gelungen.
FaziT: ein gelungener Serienauftakt, der allerdings nichts für Zartbesaitete ist und vielleicht wäre etwas weniger Detailreichtum bei den brutalen Szenen besser gewesen, das ist aber sicher Ansichtssache! Der Krimiplot ist aber hervorragend entwickelt und es wird nachvollziehbar ermittelt, so dass hier keine Fragen offen bleiben. Auf die Weiterentwicklung der Charaktere kann man sich freuen, ebenso wie auf weitere Mordfälle.