Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Geschichte - Allgemeines, Note: 2,7, FernUniversität Hagen (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Modul II : Epochen und Strukturen, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit wird am Beispiel der berühmten Eisenbahn durch das Osmanische Reich folgender Fragestellung nachgegangen: Welche Rolle spielte der Eisenbahnbau bei der imperialistischen Durchdringung im Osmanischen Reich? Diese Fragestellung erscheint in mehrerlei Hinsicht als befruchtend und sinnvoll, weil nicht nur der technologische Fortschritt des Eisenbahnbaus im Vordergrund steht, sondern es auch eine Kontextualisierung in Bezug auf das Osmanische Reich, aber auch ein Blick auf die Interessenlage der europäischen Großmächte zulässt. Von einem romantischen Zauber war der Name „Bagdad“ für den deutschen Bildungsbürger vor etwa 125 Jahren umweht. In Bagdad spielte ein Großteil der Märchen aus „Tausend und einer Nacht“ und hier hatte einst der legendäre Kalif Harun ar-Raschid residiert. „Bagdad“ galt als Symbol für märchenhafte Reichtümer in der Welt des Orients. Zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert erlebte die Stadt am Tigris ihre Blütezeit und in ihr lebten ca. 1,5 Millionen Menschen. Um 1900 war die Einwohnerzahl der Stadt und ihrer Vororte auf 145.000 Menschen geschrumpft. Auch bei dem Projekt der „Bagdadbahn“ wurde Bagdads alte Herrlichkeit immer mit imaginiert. In den Vorstellungen der handelnden Akteure kam es zu einer Symbiose von nüchternem Kalkül und wirtschaftlichen Visionen. Es ging um Machtpolitik im industriellen Zeitalter.