Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Seminar Nachkriegsliteratur, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit soll untersucht werden, welche Faktoren aus Sicht der Autorin für die Verbreitung des Faschismus in Deutschland verantwortlich waren. Dazu werden die einzelnen Figuren auf ihre „Schuldhaftigkeit“ hinsichtlich ihres Verhaltens gegenüber den sieben Flüchtigen des KZ Westhofen untersucht. Anna Seghers bedient sich in ihren Betrachtungen eines individual-psychologischen Modells. Selbst Kommunistin, findet sich auch in ihrer Deutung menschlichen Verhaltens eine der marxistischen Thesen: „…das menschliche Wesen ist kein dem einzelnen Individuum innewohnendes Abstraktum. In seiner Wirklichkeit ist es das Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse.“ Um also den einzelnen Figuren schuldhaftes Verhalten nachweisen zu können, müssen die jeweiligen Umfelder, Erziehung und Erfahrungen betrachtet werden, um im Moment der Entscheidung ihr Verhalten einordnen zu können, das sie zu Tätern werden lässt. Bevor jedoch die einzelnen Charaktere näher beleuchtet werden, soll ein kurzer Einblick in das Leben der Autorin gegeben werden, gefolgt von allgemeinen Bemerkungen zum Roman. Dabei wird es um Besonderheiten in der Darstellung, wichtige Motive und die Rezeptionsgeschichte gehen. Der Hauptteil wird eingeleitet durch Ansichten Anna Seghers’ zur „Schuld der Deutschen“. Außerdem soll in dieser Arbeit die Möglichkeit genutzt werden, auch Vergleiche zu anderen ihrer Werke zu ziehen. Hierbei handelt es sich einmal um den Roman Der Kopflohn, der zusammen mit dem Siebten Kreuz und der Erzählung Das Ende den Weg des Faschisten Zillich beschreibt, zum anderen um die 1942 erschienene Erzählung Ein Mensch wird Nazi. Im Vordergrund soll dabei stehen, ob und inwiefern sich die Darstellung der Figuren unterscheidet.