Zunächst war das Interesse an einem Geschlecht, dessen Ableger im 13. Jahrhundert in Marktgeschehen und städtische Entwicklung investierte, in Verbundenheit mit dem gewählten Wohnort zu verstehen und daher ein Lokales, schnell reichte dabei der Blick über das enge Umfeld hinaus und zurück in die turbulente Zeit der Anfänge. Der Hintergrund: In den ersten Jahrzehnten zu Beginn des 12. Jahrhunderts klangen die schweren Verwerfungen, die der Kampf um das Primat von König oder Papst besonders in Schwaben verursacht hatte, langsam ab; erst 1122 fanden die gegensätzlichen Auffassungen im Wormser Konkordat ihren Ausgleich. Die verödeten und verwüsteten Landstriche begannen sich zu erholen, die Bevölkerung wuchs, nun wurden Waldgebiete gerodet und Sümpfe trockengelegt, Siedlungen entstanden in großer Zahl. Die Ausstattung des Gründervaters Walter war im 11. Jahrhundert durchaus gut. Doch Erbteilungen, ein unseliger Brauch, der immer wieder gegen jede Vernunft vollzogen wurde, Schenkungen an Zwiefalten und andere Klöster, die Ausstattung von Töchtern und ein standesgemäßes Leben schwächten schon in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts die wirtschaftliche Basis des Steußlinger Zweigs. Spätestens um 1200 nach einer weiteren Teilung war es dann soweit, dass man nicht mehr vom Zins leben konnte und das Kapital angreifen musste, mit anderen Worten: Nach Verpfänden und Verschulden folgte dann nach Agonie der Zusammenbruch. Klüger verhielt sich der Gundelfinger Zweig, doch nach einer kapitalverzehrenden Stadtgründung folgte schablonenhaft der Niedergang seiner Nachkommen. Die hier vorliegende Untersuchung war vor längeren Jahren zu Stande gekommen, unter anderem als Basis des Romans "Jahrhundertsturm", einer Familiengeschichte zur Zeit der Ungarnstürme im 10. Jahrhundert, der in Kürze in neuer Auflage wieder zur Verfügung steht.
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