Examensarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,7, Technische Universität Dortmund (Institut für Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung und Pädagogik der frühen Kindheit), Sprache: Deutsch, Abstract: Die allgemeine Institutionalisierung und Professionalisierung der Sozialpädagogik in den 1990er Jahren blieb nicht ohne erkennbare Auswirkungen auf die öffentliche Meinung hinsichtlich der Qualifikationen des pädagogischen Personals. Handlungskompetenzen und Schlüsselqualifikationen von pädagogisch tätigen Menschen sind in dieser Zeit vor allem im Rahmen der Professionalisierungsdebatte thematisiert worden, die bisher keineswegs als abgeschlossen gelten kann. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Begriff der Professionalität erfolgte mit unterschiedlichsten Intentionen und Herangehensweisen: Einerseits befanden sich die fachlichen Kompetenzen, ihre Vermittlung und somit die Bildung, Ausbildung und Laufbahnen des Personals im Fokus quantitativer Forschung. Die unterschiedlichen Qualifikationsstrukturen des Lehrpersonals wurden unter anderem hinsichtlich der Zugangsqualifikationen untersucht. Darunter wurde primär der Abschluss der Ausbildung verstanden. Eine weitere Differenzierung der Qualifikationen wurde bezüglich der Studiengänge, der studierten Fächer und der abgeschlossenen Berufsausbildungen getroffen. Von anderer Seite her wurden eher qualitativ Handlungskompetenzen untersucht, die nicht allein Folge einer schulischen Ausbildung sein können. Letztlich stand auch die normative Orientierung der Handelnden im Mittelpunkt des Erkenntnisinteresses. Ethische Erwägungen, theoretisches Fachwissen und praktische Handlungsfähigkeit sind in helfenden Berufen eng miteinander verknüpft. Fachlichkeit - konkreter die Versachlichung und Verberuflichung - und die ethische Orientierung können sich gegenseitig in ungünstiger Weise beeinflussen. Ziel des vorliegenden Buches ist es, moralphilosophische Ansätze aufzuzeigen, die geeignet sind, die ethische Orientierung ebenso angemessen zu berücksichtigen, wie die in der Ausbildung zum Sozialpädagogen vermittelten Fach- und Methodenkenntnisse. Aber auch die Alltagstauglichkeit in der sozialpädagogischen Praxis stellt ein wesentliches Kriterium dar. Besonders möchte ich die Ansätze der Diskursethik und der advokatorischen Ethik eingehender betrachten, wobei ich explizit auf ihre Gemeinsamkeiten und Widersprüchlichkeiten eingehe. Beide Theorien befassen sich ursprünglicher als die Pädagogik mit den Themen der normativen Sittlichkeit und der Ethik.