»Ich glaube an nichts in der Welt so tief, keine andere Vorstellung ist mir so heilig wie die Einheit, die Vorstellung, daß alles Leiden, alles Böse nur darin besteht, daß wir Einzelnen und nicht mehr als unlösbare Teile des Ganzen empfinden, daß das Ich sich zu wichtig nimmt«, heißt es in einem zentralen Text dieses Lesebuches, das die Wege und Umwege zeigt, die den protestantischen Missionarssohn Hesse aus dem »Nationalismus« der dogmatischen Konfessionen und Weltanschauungen zu einer überkonfessionellen Religiosität geführt haben. Die hier wiedergegebenen Betrachtungen, ob sie sich nun mit den frühesten Religionen und Mythen der Menschheit, den altägyptischen, chinesischen, buddhistischen, christlichen, islamischen oder den modernen Formen des ideologischen Religionsersatzes beschäftigen, versuchen zu ergründen, »was allen Konfessionen und allen menschlichen Formen der Frömmigkeit gemeinsam ist, was über allen kulturellen und nationalen Verschiedenheiten steht, was von jeder Rasse und jedem Einzelnen geglaubt werden kann.«
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