Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,7, Universität Leipzig (Institut für angewandte Linguistik und Translatologie), Veranstaltung: Übersetzungswissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit soll untersucht werden, ob sich bei der Interlingua-Methode, einer speziellen indirekten Form der Übersetzung der maschinellen Übersetzung, die Plansprache Esperanto als Zwischensprache einsetzen lässt. Die einzige in einer Sprachgemeinschaft funktionierende Plansprache, Esperanto, weist viele Eigenschaften auf, die sie als neutrale Zwischensprache geeignet macht. Sie vereint die Eigenschaften einer natürlichen Sprache, wie Autonomie, Ausdrucksstärke und Flexibilität und weist auch die Vorteile eines künstlich geschaffenen Sprachsystems auf: Morphologie und Syntax des Esperanto sind sehr klar und einfach, es weist eine hohe Regelmäßigkeit in der Grammatik und Wortbildung auf und lässt sich gut zerlegen und analysieren. Die Betrachtung dazu erfolgt im letzten Kapitel dieser Arbeit. Kapitel Eins gibt eine Übersicht über die Geschichte und die gängigen Methoden der Maschinellen Übersetzung (MÜ). In welchen Bereichen kann die MÜ eingesetzt werden und ist sie überhaupt in der Lage, qualitativ hochwertige Ergebnisse zu liefern? Im zweiten Kapitel wird der Begriff der Plansprachen geklärt, welcher den meisten Menschen eher unter Hilfssprachen, Universalsprachen oder künstliche Sprachen bekannt sind. Es wird der Frage nachgegangen, ob es eine Illusion ist, mit der Erschaffung einer künstlichen Sprache Brücken über Landes- und Sprachgrenzen hinaus schlagen zu wollen oder ob ein solches Vorhaben tatsächlich funktionieren kann. Diese Sprachen vereinen in sich die Eigenschaft, für jeden schnell und leicht erlernbar zu sein, aber trifft dies wirklich gleichermaßen auf alle Sprecher verschiedener Sprach- und Kommunikationsgemeinschaften zu? Im dritten Kapitel wird speziell auf die Plansprache Esperanto eingegangen. Dabei wird erläutert, wieso sich Esperanto als einzige Plansprache gegenüber hunderten von anderen Plansprachenprojekten durchsetzen konnte und noch bis heute gesprochen wird. Es wird hervorgehoben, was Esperanto von anderen plansprachlichen Systemen unterscheidet, wobei sowohl sprachstrukturelle als auch außersprachliche Aspekte betrachtet werden. Im letzten Kapitel wird ein Projekt vorgestellt, das gegen Ende der 80er Jahre als erstes und bisher einziges Modell Erfahrungen mit dem Einsatz von Esperanto als Interlingua in der MÜ sammelte. Dabei wird vor allem der Anspruch der Autonomie bei der Wahl einer Zwischensprache erläutert und geklärt, ob Esperanto in der Lage ist, diese Ansprüche ausreichend zu erfüllen.