Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Historisches, Note: 1,3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Politikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Für die jüdische Bevölkerung im nationalsozialistischen Deutschland ab 1933 war die Emigration die einzige Möglichkeit, "Entrechtung, geistiger und psychischer Erniedrigung und Bedrohung von Leib und Leben" (Mehringer/Röder 1996: 115) zu entgehen. Durch planmäßig vorbereitete Auswanderung oder durch Flucht entkamen zwischen 280.000 und 330.000 der 525.000 Juden, die im Januar 1933 im Deutschen Reich lebten, der Ermordung in den Konzentrationslagern. Außerdem emigrierten 150.000 österreichische Juden nach dem "Anschluss" ihres Landes im Jahr 1938. Hinzu kamen 33.000 Juden aus der Tschechoslowakei, die nach dem Münchner Abkommen 1938 ihre Heimat verließen. Insgesamt emigrierten 450.000 bis 600.000 Menschen jüdischer Herkunft aus dem von Deutschland beherrschten Mitteleuropa; sie wurden von 80 Staaten weltweit aufgenommen (Vgl. Bade 2002: 281f.). Dennoch gelang es nicht allen, das Land rechtzeitig zu verlassen. Im Holocaust wurden rund sechs Millionen Juden planmäßig in Konzentrationslagern oder auf andere Weise ermordet (vgl. Benz 2000: 228), darunter waren 165.000 Juden aus Deutschland und 65.000 österreichische Juden (vgl. Benz 1991: 15). Wodurch wurde die Auswanderung deutscher Juden erschwert? Was hinderte diese daran, ihr Heimatland in noch größerer Anzahl zu verlassen? Diese beiden Fragen stehen neben einer gekürzten Darstellung des Emigrationsprozesses im Mittelpunkt der Ausarbeitung.
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