Der erste Mensch, der nach seiner Auswandung aus Afrika vor 2 Millionen Jahren im mittleren Deutschland erscheint, ist der Homo erectus. Seine genaue Ankunft ist nicht bekannt. Artefakte von der Werra sollen 1,5 Millionen Jahren alt sein, werden aber nicht von allen Wissenschaftlern anerkannt. Spätestens vor 600.000 bis 800.00 Jahren ist jedoch die Anwesenheit durch zahlreiche Fundplätze mit Steinwerkzeugen verbürgt. Der Aufenthalt der wenigen und kleinen Sammlergruppen beschränkt sich auf den mittleren Teil Deutschlands, der zur Zeit der Quartärs immer eisfrei war und je nach Klima von Wärme oder Kälte liebenden Tieren aufgesucht wurde. Der nördliche Teil Deutschlands war zu dieser Zeit durch die nordischen Gletscher unbewohnbar. Das war die bisherige allgemeine Annahme der Archäologen. Es bedeutet daher eine große Überraschung, dass in einer kurzen Warmphase eine oder mehrere Homo- erectus- Gruppen nach Norden wanderten und sich vor 700.000 Jahren in den bis dahin unbewohnbaren Gebieten aufhalten konnten. Am Ende dieser kurzen Warmzeit zogen die Sammler und Jäger sich wieder in wärmere südlichere Zonen zurück und das nördliche Gebiet blieb wieder für einige hunderttausende von Jahren menschenleer. Es bleibt noch hervorzuheben, dass die Entdeckung der beiden Material- und Aufenthaltsorte Ebenöde und Kalletal durch die private Sucherin Frau Astrid Reger erfolgte, die in den bearbeiteten Steinen zu Recht alte Artefakte vermutete.
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