Als ich den Titel des Buches „Die Entdeckung der Currywurst“ sah, dachte ich fälschlicherweise, dass es auch um die Currywurst geht. Tatsächlich aber fand ich mich mitten im zweiten Weltkrieg wieder. Die Geschichte handelt nur nebensächlich von der Currywurst. Es ist mehr eine Liebesgeschichte.
Als Lena Brücker, eine Frau Anfang 40, den Marinesoldaten Hermann Bremer, Mitte 20, im Kino…mehrAls ich den Titel des Buches „Die Entdeckung der Currywurst“ sah, dachte ich fälschlicherweise, dass es auch um die Currywurst geht. Tatsächlich aber fand ich mich mitten im zweiten Weltkrieg wieder. Die Geschichte handelt nur nebensächlich von der Currywurst. Es ist mehr eine Liebesgeschichte.
Als Lena Brücker, eine Frau Anfang 40, den Marinesoldaten Hermann Bremer, Mitte 20, im Kino kennenlernt, überschlagen sich die Ereignisse. Frau Brücker lädt Herrn Bremer zu sich ein. Bremer wird daraufhin zum Deserteur. Frau Bremer versteckt ihn bei sich und beide verlieben sich ineinander. Allerdings erzählt sie ihm nicht, dass der Krieg vorbei ist, um ihn noch ein bisschen bei sich zu behalten. In einem Streit kommt die Wahrheit ans Licht, Bremer geht und beide sehen sich nie wieder. Nachdem Lena Brücker, dann ihren wiederheimgekehrten Mann aus ihrem Haus schmeißt, muss sie sich einen neuen Job suchen. Sie eröffnet einen Würstchenstand und durch ein Missgeschick entdeckt sie die Currywurst.
Uwe Timm kann Emotionen sehr gut darstellen, wodurch die Personen authentisch erscheinen. Dadurch kann man die Beweggründe der handelnden Person besser verstehen. Die Novelle ist vollgepackt mit Gefühl und Realität.
Die Novelle erscheint auch durch die genauen Angaben von Ort und Zeit, beispielsweise im militärischen Werdegang von Herrn Bremer, reeller und ist auch besser nachvollziehbar. Es hat auch genaue geschichtliche Aspekte. Wie zum Beispiel die Tücken vom Staat, mit denen sich Herr Bremer und mehr noch Frau Brücker jeden Tag herumschlagen müssen.
Des weiteren hat es Uwe Timm auch gut hinbekommen Rahmen- und Haupthandlung zu verbinden. Spannung wird dadurch erzeugt, dass der Leser bis zum Ende noch nicht weiß, wie denn nun die Currywurst entstanden ist.
Die vielen Nebenhandlungen, wie zum Beispiel die Geschichte der Spionin von der Gestapo Frau Eckleben, Frau Brückers Nachbarin, die auch Berichte über Frau Brücker verfasst hat, ergänzen die Geschichte gut und bringen noch mal zusätzlich Spannung in das Ganze. Trotzdem bleibt die Liebe zwischen Bremer und Brücker im Mittelpunkt des Geschehens.
Verwirrend finde ich jedoch das Stilmittel Uwe Timms, wo er auf alle Arten der Kennzeichnung der wörtlichen Rede verzichtet. Diese Stellen unterbrechen den Lesefluss und sind extremst unverständlich. Ebenso wirr erscheinen die Vermischungen er Erzählperspektiven.
Trotzdem ist es eine empfehlenswerte Novelle, die man auf jeden Fall gelesen haben sollte.