Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Universität Konstanz (Fachbereich Geschichte und Soziologie), Veranstaltung: Bürgerschaft und Kirche im mittelalterlichen Konstanz, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach den heftigen inneren Auseinandersetzungen des Christentums im 12. Jahrhundert, die sich zum Teil in blutigen Kreuzzügen entladen hatten, betraten am Anfang des 13. Jahrhunderts die Verfechter eines neuen seelsorgerischen Konzepts die Bühne, welche die geistliche Landschaft dauerhaft verändern sollten: die Bettelorden. Anfangs nur als Predigerschulen in der Auseinandersetzung mit Ketzern gedacht, entwickelten sie sich sehr rasch zu einer integrativen Alternative zu der aus vieler Sicht in Ungnade gefallenen bisherigen Kirchenlandschaft. Ihre bald nahezu flächendeckende Missionstätigkeit führte sie auch in die Stadt Konstanz, deren Stadtbild sich im Zuge dieser Umgestaltung nachhaltig verändern sollte. Sie erbauten prächtige Gebäude, boten rhetorisch und dogmatisch versierte Prediger an und sollten damit in kürzester Zeit zu einer echten Alternative zu den bestehenden, etablierten Pfarrkirchen heranreifen. Viele gläubige Christen vor Ort nahmen an den liturgischen Feierlichkeiten der Orden teil und vernachlässigten den Besuch der Gottesdienste ihrer eigenen Pfarrkirchen. Die Fragestellung, welcher in dieser Arbeit nachgegangen wird, bezieht sich auf die Gründe dieser „Abstimmung mit den Füßen“. Was machte die Bettelorden und ihre Kirchen in Konstanz so erfolgreich, dass die Pfarrkirchen durch sie an Attraktivität verloren? Oder lag es eher an den Pfarrkirchen selbst, dass diese neue, unverbrauchte Bewegung im Trend lag? Wie gelang es den neuen Orden überhaupt, so schnell zu wachsen?