Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 2,0, Technische Universität Dresden (Institut für Neuere und Neueste Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Die formaljuristische Entscheidung über den Verlauf der polnisch/ deutschen Grenze fiel am 31. Juli 1945 bei der Potsdamer Konferenz, wobei eine endgültige Entscheidung erst auf der geplanten Friedenskonferenz getroffen werden sollte. Jedoch verhinderte die in den nächsten Monaten einsetzende Konfrontation des Kalten Krieges eine endgültige Festlegung dieses Grenzverlaufs.2 Genau genommen fällt die Entscheidung für den Grenzverlauf aber nicht erst in Potsdam, vielmehr handelt es sich nur um „die Sanktionierung einer von Stalin schon Anfang 1944 gefällten Entscheidung, über die der Westen planmäßig getäuscht“3 wurde. Auf den folgenden Seiten soll geklärt werden, wie es während des Zweiten Weltkrieges in den Verhandlungen der „Großen Drei“4 dazu kam, dass sich die Alliierten 1945 in Potsdam auf die Verlegung der polnisch/ deutschen Grenze an die sog. Oder- Neiße- Linie einigten.5 Dabei wird ausschließlich auf die Konferenzen der drei Hauptalliierten genauer eingegangen, während die Verhandlungen, die zwischen der Londoner Exilregierung, der britischen Regierung und den Sowjets stattfanden, nur am Rande stehen sollen. Die Beziehungen der Alliierten zur Londoner Exilregierung werden nur thematisiert, insofern sie für das Thema relevant sind.6 Es folgt eine kritische Einschätzung zur Forschungslage. Im ersten Teil dieser Arbeit soll zunächst die Einstellung der Alliierten zueinander und ihrer Ziele in Polen vordergründig analysiert werden, danach wird kurz dargestellt wie es zur Gründung der Anti- Hitler- Koalition kam und was ihre Prinzipien und Ziele waren. Der umfangreichere, zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich anschließend damit, wie es während des Zweiten Weltkrieges in den diplomatischen Verhandlungen der Alliierten zur Festlegung eines Grenzverlaufs entlang der Oder- Neiße- Linie kam. Im letzten Teil der Arbeit stehen die Verhandlungen der Alliierten bei der Potsdamer Konferenz im Mittelpunkt, wie im Verlauf der vorliegenden Arbeit deutlich wird, wurden dort die wichtigsten Entscheidungen getroffen. Die Westmächte stimmten den von Stalin in Polen geschaffenen Tatsachen in Potsdam zu, da sie zum einen 1945 keine Möglichkeit mehr hatten etwas an den Fakten zu ändern.Die Westmächte weigerten sich trotzdem die Oder-Neiße-Linie als polnische Westgrenze zu akzeptieren und nutzten 1945 in Potsdam ihre Chance, für die Zustimmung zu diesem Grenzverlauf eine Änderung bei den Reparationen einzuhandeln.7 Stalin arbeitete hinsichtlich Polen an drei Zielen: