Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 1,7, Universität Regensburg (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Mussolinis „Marsch auf Rom“ und Hitlers „Machtergreifung“: Systemkrisen im Strukturvergleich, Sprache: Deutsch, Abstract: Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden militärischen Niederlage ereigneten sich im Deutschen Kaiserreich im Herbst 1918 massive politische Umwälzungen, an deren Ende mit der Novemberrevolution die Entstehung der ersten deutschen Republik stand. Aus der Systemkrise und dem Zusammenbruch des wilhelminischen Kaiserreichs entstand ein Staat, dessen krisenreiche und wechselvolle Geschichte mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten ein tragisches Ende fand. Die Ursachen für das Scheitern der ersten deutschen parlamentarischen Demokratie und den Übergang zur nationalsozialistischen Diktatur werden immer auch in den Ereignissen der Übergangsphase vom Herbst 1918 bis zum Winter 1919 gesucht. Die zahlreichen Fragen, welche diese Übergangsphase aufwirft, verdeutlichen die Schwierigkeit, Charakter und Qualität der politischen Umwälzungen im Deutschland der Jahre 1918/19 exakt auf den Begriff zu bringen. Als Beispiel seien hier die Differenzen über das Wesen der Novemberrevolution genannt, die unter anderem als ‚verratene’ oder auch als ‚unvollendete’ Revolution charakterisiert wurde. Die Thematik der Arbeit lässt es allerdings nicht zu, sich in der Bearbeitung lediglich auf die Novemberrevolution zu beschränken, sondern erfordert eine umfangreichere Darstellung der Ereignisse. So wird vorab auf das System des Kaiserreichs unter politischen und gesellschaftlichen Aspekten eingegangen, um eine Verständnisgrundlage für die folgenden Ereignisse zu schaffen. Es folgt unter Punkt 3 eine Darstellung des Verfassungswandels in den letzten Kriegsjahren, der seine Höhepunkte in der Konstituierung des Interfraktionellen Ausschuss (IFA) und in der Oktoberreform fand. Zudem wird thematisiert, inwieweit die Oktoberreform im Verdienst der Parteien oder des damaligen Generalquartiermeisters Ludendorff liegt und welche Erfolgsaussichten ihr prognostiziert werden, wenn sie nicht durch die Revolution obsolet geworden wäre. Wie bereits erwähnt, ist der Charakter der Novemberrevolution in der Forschung unterschiedlich beurteilt worden. Um mögliche alternative Entwicklungsoptionen der Revolution zu skizzieren, ist eine Betrachtung der Verhaltensweise und der Handlungsalternativen der damaligen politischen Verantwortungsträger unter Punkt 4 notwendig. Es schließt sich eine Darstellung der Verfassungsgebung und ihrer Defizite an, auf die ein Fazit folgt, in welchem die wesentlichen Ergebnisse der Arbeit nochmals herausgestellt werden.