Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 2,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Veranstaltung: Berlin 1848. Wirtschaft, Kultur und Politik in der preußischen Metropole, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung 1848 - in Deutschland beginnt eine neue Zeit. „Ein neues Zeitalter der Demokratie“ nannte es Roman Herzog in seiner Rede anlässlich des Festaktes „150 Jahre Revolution von 1848/49“ am 18. Mai 1998 in der Paulskirche zu Frankfurt am Main.1 Als bleibender Anfang der deutschen Demokratie ist also das Jahr 1848 in die Geschichte eingegangen. Was hier begann war auf die Dauer nicht mehr rückgängig zu machen. Über fast anderthalb Jahrhunderte ist die Revolution von 1848/49 in Deutschland nun schon ein wichtiger Gegenstand der politischen Identitätsstiftung und Traditionsbildung. Bisherige Jubiläen boten immer wieder Anlass für Historiker, sich forschungsorientiert mit der Revolution von 1848/49 auseinanderzusetzen. Gegenwärtig ist die Zahl der ihr gewidmeten Untersuchungen kaum noch zu überblicken. Dies zeigen vor allem Gesamtdarstellungen der Revolution, signifikante Teilbereiche, wie etwa die Geschichte der Frankfurter Nationalversammlung, die Geschichte des Parlamentarismus, des Liberalismus, der Nationalstaats- und Nationalitätenproblematik sowie einzelner deutscher Territorialstaaten. Doch wie verhält sich das mit der Demokratie-Forschung? Obwohl zwar eine Anzahl von Sekundärliteratur, Berichten und Studien bezüglich Demokratieentwicklung, Vereinsentstehung und Arbeiterbewegung entstanden ist, gibt es jedoch noch keine forschungsmäßig fundierte und die ganze Thematik umfassende Gesamtdarstellung der demokratischen Linken, welche sich 1848 als Dachorganisation aller demokratischen Vereine zum „Centralmärzverein“ zusammenschlossen. Man findet häufig einzelne Zeilen, kurze Beiträge oder Dokumentationen. Näher damit auseinandergesetzt hat sich aber Rolf Weber 2 in einem größtenteils wirklich ausführlichen Beitrag im „Lexikon zur Parteiengeschichte“ von Dieter Fricke. Da Rolf Weber in meiner Hausarbeit immer wieder auftaucht, wird im weiteren Verlauf der Arbeit ein Kurztitel eingeführt. Meine Ihnen vorliegende Arbeit beschäftigt sich eingehend mit den Chancen der Demokratieentwicklung im 19. Jahrhundert, der Entstehung des demokratischen Vereins- und Organisationswesen, beleuchtet dies näher am Beispiel des „Centralmärzvereins“ sowie forschungsorientiert dessen Darstellung in den Medien und versäumt es nicht, sich abschließend mit dieser Thematik thesenartig in der historischen Fragestellung auseinanderzusetzen...