Essay aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Politik - Thema: Internationale Organisationen, Note: 1,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Kaum eine internationale Organisation stand in den letzten Jahren so oft im Kreuzfeuer der Kritik wie der IWF. Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 erhielt der IWF immer mehr Aufmerksamkeit seitens der Medien. Die Institution verordnet meist radikale Einschnitte in die Staatshaushalte, die Öffnung der Märkte und Privatisierungen wie zuletzt in Griechenland. Laut Kritikern verschärfen die harten Bedingungen, die an die Vergabe von Krediten an betroffene Länder geknüpft sind, die Situation in den jeweiligen Staaten nur noch weiter. Der IWF wurde einst zusammen mit der Weltbank nach dem zweiten Weltkrieg in Bretton Woods (USA) gegründet und hatte unter anderem die Aufgabe die Wechselkurspolitik seiner Mitgliedsländer zu überwachen (Dreher, 2003: 5). Auf die weiteren Aufgaben und Ziele soll hier nicht näher eingegangen werden. Diese Funktionen haben sich über die Zeit hinweg nicht nur durch den Zusammenbruch von Bretton Woods 1973 sondern auch durch die verschiedenen Krisen in den 80er und 90er Jahren (Rittberger et al., 2013: 191). Nichtdestotrotz ist der IWF zu einer der mächtigsten Organisation geworden, die in der heutigen Zeit durch die Vergabe von Krediten und die damit verbundene Auflagenpolitik maßgeblich Einfluss auf die wirtschaftspolitischen Entwicklungen der Nehmerländer hat (Tetzlaff, 1996: 83). Die Entstehung des IWF soll im Folgenden aus regimetheoretischer Sicht analysiert werden. Dabei stehen folgende zentrale Fragestellungen im Fokus: Aus welchen Gründen fand eine Kooperation der jeweiligen Mitgliederstaaten statt und wie wurde das Regime letztendlich realisiert? Das nächste Kapitel befasst sich mit den zentralen, für dieses Thema relevanten Aspekten der Regimetheorie von Robert O. Keohane. Anschließend soll die Theorie im darauffolgenden Gliederungspunkt auf das internationale Regime des IWF angewendet werden.