Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters), Veranstaltung: Erzählen von Liebe, Sprache: Deutsch, Abstract: Eines der wohl bekanntesten Zitate aus Gottfrieds von Straßburg Tristan-Roman greift in generalisierter Form auf das Liebesschicksal der Protagonisten Tristan und Isolde voraus. Des Weiteren verweist das Zitat auf die durchaus ambivalente Liebesauffassung der Erzählung, die nur von einer limitierten Leserschaft erfasst werden kann. Gottfried spricht bereits in Vers 47 seines Prologs von den "edelen herzen", die er kategorisch von denen abgrenzt, "diu keine swaere enmu¿ge getragen/ und niwan in vröuden welle sweben." (V. 52 f.) Aus dem Prolog wird erkennbar, dass eben nur die "edelen herzen" aus der Liebesgeschichte ihre eigenen Schlüsse ziehen können, da nur sie den kontroversen Zustand von Liebe und Leid, Leben und Tod begreifen, annehmen und auch selbst erleben können. Mit jener Abgrenzung "bewegt sich [Gottfried] (...) in die Position eines spiritualisierten Seelenadels. Dies macht die Gruppe noch kleiner, noch elitärer - oder es weitet sie aus." Weiter ergründet Gottfried im Prolog das Leiden desjenigen, der inneclîche liebe hât (V. 108), als eine Kraft, die die wahre Liebe gar potenziert. Zur Veranschaulichung dieser paradoxen Daseinsweise bedient er sich dabei Stilmitteln wie dem Oxymoron. Es soll hier also eine ausgewählte Leser- respektive Hörerschaft angesprochen werden, die aufgrund der Geschichte von Tristan und Isolde, welche ebenfalls zu den "edelen herzen" gezählt werden können, im Stande sind, einerseits ihr eigenes Liebesfeuer zu schüren und andererseits aus der Fabel Werte zu erkennen und Schlüsse zu ziehen, die auf ihr persönliches Leben anwendbar sind. Es ist deutlich zu erkennen, dass schon der Prolog Aufschluss gibt über die Liebesauffassungen, auf der die beiden Handlungen vorwiegend basieren. Dabei steht der komplexen und widersprüchlichen Liebeshaltung bei Gottfried eine geradlinigere aber sinngebende bei Fleck gegenüber. In der folgenden Arbeit möchte ich ausgehend von diesen unterschiedlichen Liebesideologien die Entstehung beziehungsweise die Darstellung der Liebe sowohl in Gottfrieds von Straßburg "Tristan" als auch in Konrad Flecks Roman "Flore und Blanscheflur" anhand von vier ausgewählten Szenen analysieren und gegenüber stellen.
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