Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Amerikanistik - Kultur und Landeskunde, Note: 1,3, Universität Kassel, Sprache: Deutsch, Abstract: Die grundsätzliche Motivation zu dieser Diplomarbeit entstand während der zwei Semester (August 2003 - Mai 2004), die ich aufgrund eines Stipendiums an der University of Texas zu Austin studieren durfte. Sehr eindringlich wurde ich auf einem vorangehenden Seminar für die Stipendiaten darauf hingewiesen, dass ich auch eine Art "Botschafter" Deutschlands in den USA sein würde und deshalb sehr vorsichtig mit Kritik bezüglich der allgemeinen und besonders gegenwärtigen Politik der USA sein müsste. Tatsächlich ging die hauptsächliche Kritik an der Regierung dann aber nicht von mir, sondern von den Studenten aus, die ich während meines Aufenthaltes in Texas kennen lernte. Fast täglich konnte ich Diskussionen über politische und gesellschaftliche Problembereiche der USA führen; die Themen erstreckten sich dabei von der gegenwärtigen Umweltpolitik, über generelle Eigenheiten der amerikanischen Gesellschaft bis zum Krieg im Irak und seinen wirtschafts- und sicherheitspolitischen Implikationen. Diejenigen Studenten, die dem Establishment ablehnend gegenüber standen, vertraten dabei gegenüber George W. Bush eine recht feindselige Position, die sich am deutlichsten in einem Plakat widerspiegelt, das als offener Protest das Fenster eines Studentenhauses zierte. (siehe Anhang 9.3) Das Plakat ist der deutlichste Beweis für die polarisierende Wirkung des gegenwärtigen Präsidenten und hinterließ mehr Eindruck bei mir als manches Gespräch. Natürlich verlief auch manches Gespräch frustrierend, z.B. hinsichtlich der Motivation der Terroristen für den Anschlag am 11. September 2001. In dieser Hinsicht wurde ich mit überwiegend starren Positionen konfrontiert, die jedwede Mitverantwortung amerikanischer Politik für diese Ereignisse strikt ablehnten. Trotzdem waren die Gespräche, von solchen Ausnahmen abgesehen, äußerst konstruktiv - bis zu dem Punkt, an dem es um Lösungsstrategien für die derzeitigen politischen Probleme der USA ging. Die Lösungen, die diesbezüglich von meinen amerikanischen Kommilitonen vorgeschlagen wurden, waren in ihrem Charakter meist revolutionär - im ursprünglichen Sinn des Wortes. Meiner Meinung nach ging das Problem von der Spitze der Regierung aus; diese Position bildete sich auch im Rahmen meiner Studien der Geschichte als auch politischem System der USA heraus. [...]
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