Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Geschichte - Allgemeines, Note: 2,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit befasst sich mit der Entstehung kulturhistorischer Museen innerhalb Deutschlands und ihrem historischen Kontext und untersucht, inwiefern das mit der Entfaltung eines speziell bürgerlichen Geschichtsbewusstseins einherging, das Deutschland zu einer Kulturnation werden ließ. Dazu wird der Begriff der "Kulturnation Deutschland" näher untersucht, um das Eigentümliche an der deutschen Nation zu verdeutlichen. Folgend wird die Geschichte kulturhistorischer Museen kontextualisiert, wobei der Fokus auf der Entwicklung und den dabei entstandenen Problemen liegt. Als Beispiel dafür wird das Germanische Nationalmuseum herangezogen. Abschließend wird eruiert, welche Aufgaben und Tätigkeitsbereiche kulturhistorische Museen haben und inwiefern sie heute von Bedeutung sein können. Nachdem sich 1806 mit der Unterzeichnung des Rheinbundaktes 16 deutsche Staaten vom Heiligen Römischen Reich deutscher Nation lossagten, entsagte Franz II. dem Kaisertitel und das einst so mächtige Reich ging unter. Die deutsche Nation aber, die sich nicht durch geographische Grenzen oder eine einheitliche Politik definierte, entstand noch vor der historischen Entstehung des deutschen Nationalstaats. Die Kämpfe zwischen 1806-1813 gegen die französische Besatzung besiegelten das Band der Zusammengehörigkeit zwischen den einzelnen deutschen Staaten. Auf der Landkarte noch voneinander getrennt, verband die Deutschen etwas Anderes miteinander: Traditionen, die Sprache, Bräuche, und Erinnerungen - die Kultur. Während die deutsche Nation zur Zeit des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation die wohl größte räumliche Zersplitterung erlebte, erwachte das Goldene Zeitalter der deutschen Kultur innerhalb der Landesgrenzen. Schiller, Goethe, Kant und Beethoven sind dabei nur einige wenige Namen, die genannt werden müssen. Der Begriff "Nation" war im deutschen Sprachraum ein entpolitisierter Begriff, durch den erst recht nicht vorgeschrieben wurde (oder werden konnte?), wie oder wodurch sich die Kultur zu entwickeln hatte. Und gerade durch diese Offenheit, die über die Landesgrenzen hinausging, nahm Deutschland viele Impressionen von außen auf und ließ sie in seine eigene Kultur miteinfließen. Die zentrale Lage auf dem europäischen Kontinent war dabei noch zusätzlich von Vorteil.
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