Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,3, Technische Universität Dresden (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Die Russen als Verlierer des 20. Jahrhunderts oder was war der Sowjetsozialismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Für Russland stand am Ende das Scheitern des "Experiments Moderne". Deutschland erlebte seine Wiedervereinigung und die Überwindung eines Anachronismus in Europa. Die zeitliche Nähe dieser Ereignisse und die Rolle der Sowjetunion als Schutzmacht ihres künstlichen Satelliten auf deutschen Boden legen nahe, dass beide Ereignisse eng zusammenhängen. Mit dem Auftreten Gorbatschows auf der Weltbühne veränderten sich die sozialistische Welt und die internationalen Beziehungen nachhaltig. Abzusehen war dies bei der Wahl Gorbatschows zum Generalsekretär der KPdSU am 11.03.1985 nicht, verfügte er doch noch nicht über ein in sich kongruentes Konzept einer neuen Politik. Vielmehr war er durch die vorgefundene Ausgangslage der SU, sowohl außen- als auch innenpolitisch gezwungen neue Wege zu gehen. Ziel der Arbeit ist es aufzuzeigen, welchen neuen Weg Gorbatschow, unter besonderer Berücksichtigung der Beziehungen zu den beiden deutschen Staaten bis 1988, im Bereich der Außenpolitik ging. Hierbei soll im ersten Teil der Arbeit umfassend beschrieben werden, welche maßgeblichen innen- und außenpolitischen Entwicklungen das SU-Imperium bis zur Amtsübernahme Gorbatschows prägten, also welche Ausgangsbedingungen er vorfand und wie diese ggf. sein Handeln determinierten. Im zweiten Teil soll das Konzept der gorbatschowschen Außenpolitik sowohl inhaltlich als auch in Bezug auf seine praktische Anwendung in der Außenpolitik der SU untersucht werden. Im dritten Teil der Arbeit soll umfassend auf Auswirkungen dieses Konzeptes auf die sowjetisch-deutschen Beziehungen in der Amtszeit Gorbatschows bis 1988 eingegangen werden Um den dringend benötigten Wandel in der Außenpolitik zu vollziehen, musste der Praxis im "Land der angewandten Säkularreligion" parziell eine neue theoretische Konzeptbildung vorangehen. Gorbatschow und sein Equipe lösten sich von der bisherigen Theorie des leninistischen Klassenkampfschemas in den internationalen Beziehungen. Mit dem "Neuen politischen Denken" bildete sich in der SU eine außenpolitische Denkschule heraus, welche die Interdependenz der Staatenwelt akzeptierte und sich zu westlichen Völkerrechtsregelungen bekannte. Hoffte Gorbatschow anfangs noch, dass das äußere Imperium auf eigenen Füßen stehen würde so zeigte sich schnell das die Abkehr von der breschnewschen Interventionsdoktrin hin zum Prinzip der freien Wahl als Katalysator für die Auflösungserscheinungen des Ostblockes wirkten.
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