Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, einseitig bedruckt, Note: 1,3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Neuere und Neueste Geschichte), Veranstaltung: Hauptseminar, 22 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Bereits während des Ersten Weltkriegs formierte sich, basierend auf gesellschaftlichen Denkstrukturen wie dem Sozialdarwinismus, die Auffassung, "Deutschland könne neben den konkurrierenden Weltmächten USA, England und Russland nur durch Erweiterung seines Siedlungs- und Wirtschaftsraumes bestehen". Darauf aufbauend zählten vor allem "Lebensraum" und "Autarkie" zu den Schlüsselbegriffen der nationalsozialistischen Ideologie, wobei die Bedeutung und Qualität dieser Begrifflichkeiten vor dem Hintergrund der rassenpolitisch und sozialdarwinistisch geprägten Weltanschauung des Nationalsozialismus und der damaligen Gesellschaft zu beurteilen sind. Die nationalsozialistische Politik zielte dementsprechend auf ein wirtschaftlich autarkes und militärisch unbesiegbares Großreich, das den europäischen Kontinent beherrschen und der deutschen "Herrenrasse" neuen "Lebensraum im Osten" bieten sollte. In diesem Zusammenhang bildete nun der "Generalplan Ost" eine Brücke zwischen rassenideologischer Programmatik, imperialistischen Interessen und wissenschaftlicher Expertise, da er sich mit den nationalsozialistischen Planungen für die Länder Osteuropas nach dem angenommenen Sieg im Zweiten Weltkrieg befasst. Der Begriff "Generalplan Ost" ist jedoch keinesfalls eine eindeutige Bezeichnung, sondern umfasst verschiedene Planungsstufen und Varianten der Ostraumplanung. Insgesamt beschreibt der Generalplan Ost "die mittelfristige nationalsozialistische Kriegszielpolitik und die Utopie einer rassischen "Neuordnung" Europas mit dem Ausgangspunkt der ländlichen Siedlung." Alle Entwürfe des "Generalplans Ost" zeichnen sich jedoch dadurch aus, dass sie die geographische Ausdehnung sowie die Siedlungsstrategie formulieren, des Weiteren den Siedlerbedarf und die Bevölkerungsstruktur analysieren und schließlich den Aspekt, wie mit den "Fremdvölkischen" zu verfahren sei, thematisieren. Daher beschäftigt sich diese Arbeit mit der Fragestellung, inwieweit sich diese drei Grundlinien im Verlauf der Planungen entwickelt haben und welche Faktoren Einfluss darauf hatten. Dies soll zudem Aufschluss darüber geben, ob der "Generalplan Ost" letztlich tatsächlich umsetzbar gewesen wäre.
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