Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,3, Universität zu Köln (Historisches Institut), Veranstaltung: Die Bedeutung des spätantiken Heermeisters, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit sollen die Bedingungen untersucht werden, unter denen sich ein neues politisches System herausbilden konnte, an deren Endpunkt der Kaiser im Westreich seine faktische politische Macht nahezu vollständig verloren hatte. Nicht mehr der Kaiser herrschte, sondern "die faktische Herrschaft übten Heermeister aus, die reichsfremd waren oder sich auf reichsfremde Truppen stützten"1. Die dazu führenden Bedingungen nahmen ihren Ausgangspunkt bei Diocletian. Ein wichtiger Markstein in dieser Entwicklung ist der Machtkampf, in dem sich Arbogast gegen Valentinian II. durchzusetzen vermochte. Die Kaiser im Westen haben es fortan nicht mehr geschafft, die Macht zurückzugewinnen. Diese Arbeit folgt methodisch einem Zweischritt. Zunächst sollen strukturelle Voraussetzungen für das neue politische System2 aufgezeigt werden. Dabei spielen insbesondere die Veränderungen im Verhältnis von Zivilverwaltung und Militär eine wichtige Rolle. In die Zeit Constantins I. fällt die Schaffung des Heermeisteramts, worauf eingegangen wird, bevor der Wandel im römischen Heer unter zwei zentralen Aspekten dargestellt wird. Dieser ist wesentliches Movens für die weitere Entwicklung des Heermeisteramtes. In einem zweiten Schritt sollen neuralgische Punkte dieser Entwicklung entlang ausgewählter Heermeister des vierten nachchristlichen Jahrhunderts aufgezeigt werden. In dieser Arbeit wird der zeitliche Schwerpunkt auf die zweite Hälfte des 4. Jahrhunderts gelegt. In dieser Zeit wurden die Weichen für die spezifische Dynamik des Heermeisteramts gestellt. Die Forschungslage zur Rolle der Heermeister ist, insbesondere für das 4. Jahrhundert, ausgesprochen dürftig. Der einzige ausführlichere Forschungsbericht jüngerer Zeit stammt aus dem sehr verdienstvollen Artikel im ,Neuen Pauly' von Alexander Demandt. Dieser ist allerdings mit mehr als 40 Jahren deutlich angegraut. Weitere aktuellere Publikationen zu den Heermeistern der Spätantike fokussieren zumeist das 5. und 6. Jahrhundert. Sucht man Publikationen zum 4. Jahrhundert, muss man, abgesehen von einigen vereinzelten Aufsätzen der 1980er Jahre11, gar auf Publikationen der 60er Jahre zurückgreifen, so z.B. auf Manfred Waas' Dissertation zu Germanen im römischen Dienst (1965).12 Der neueste Aufsatz zum hier zu untersuchenden Phänomen stammt von Egon Flaig (2005).13
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