Studienarbeit aus dem Jahr 1996 im Fachbereich Politik - Region: Naher Osten, Vorderer Orient, Note: 2, Ludwig-Maximilians-Universität München (FB Politik), Veranstaltung: Quellen zur Landeskunde der Türkei, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Die Besonderheiten der türkischen Parteien sind, zum einen der sehr personenbezogene Aufbau und zum anderen, eine permanente Kontinuität, die trotz einer Vielzahl von Parteischließungen und Neugründungen anhält. Weiterhin wird auch gelegentlich behauptet, daß Parteiprogramme, Ideologien und politische Richtungen der Parteien meistens nur eine Nebenrolle spielen und daß sie keine langfristigen Ziele besäßen und verfolgten, sondern nach den aktuellen sozio- politischen Gegebenheiten des jeweiligen Tages handeln. Es ist keine Seltenheit, daß Parteien mit der Person des Parteivorsitzenden identifiziert, und sogar als das Eigentum dessen betrachtet werden. Die Vorsitzenden der Parteien verstärken durch ihre Handlungen diese Annahme. Bestätigt wird dies in der Regel auch durch die autoritäre, nicht- demokratische und hierarchische Aufbauweise der meisten Parteien. Des weiteren ist für die Anhängerschaft einer Partei, viel mehr die Person des Vorsitzenden wichtiger als ihre Bezeichnung und der Inhalt ihres Programmes, so stehen häufig hinter den unterschiedlichsten Parteinamen immer wieder die gleichen Personen(1) . Die Tatsache, daß die Politik der Türkei jahrzehntelang von den gleichen Namen wie Demirel, Ecevit, Türkes und Erbakan dominiert wird, genügt schon als Nachweis für die oben aufgeführten Annahmen. Eine weitere, für die Parteien der Türkei typische Erscheinung ist der Umstand, daß die meisten Parteien aus Abspaltungen von anderen Parteien aufgrund von persön¬li¬chen Differenzen zur Parteiführung entstanden sind. [...] _____ 1 Kamran Inan, Devlet Idaresi, Istanbul, 1993, S. 85- 91