Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,7, Universität Siegen, Veranstaltung: Religiöser Glaube und Vernunft, Sprache: Deutsch, Abstract: Lässt sich religiöser Glaube rational rechtfertigen? Die Beantwortung dieser Frage und deren Begründung ist eine Aufgabe essentieller Bedeutung, der sich Theologen sowie Religionsphilosophen seit Jahrhunderten stellen. Die Antwort hängt jedoch vom jeweilig vorausgesetzten Rationalitätsbegriff ab, weshalb heute zahlreiche und stark differierende Modelle vorliegen. Im Rahmen dieser Arbeit möchte ich mich mit Richard Schaefflers intrinsezistisch auf-gebautem Modell beschäftigen, welches durch die Annahme der Möglichkeit religiöser Erfahrung eine Rechtfertigung religiösen Glaubens impliziert: „Denn was „erfahren“ ist, ist „Tatsache“; gegen Tatsachen läßt [sic!] sich nicht argumentieren („contra facta non valent argumenta“).“ Schaeffler macht sich Elemente der Kantischen Epistemologie zu Eigen und entwickelt hieraus seine Theorie der ‚Erfahrung als Dialog mit der Wirk-lichkeit’, welche die religiöse Erfahrung mit einschließt und sich auf diese bezieht. Schaeffler geht davon aus, dass ein sinnvolles Sprechen von objektiv gültiger religiöser Erfahrung generell möglich sei, da er eine „Pluralität von Erfahrungsweisen“ vor-aussetzt. Somit schreibt er der religiösen Erfahrung eine gewisse Eigengesetzlichkeit zu, da sich diese in ihrer Form und den Gegebenheitsweisen ihres Gegenstandes von allen anderen unterscheide. Maßstäbe, die für die wissenschaftliche Empirie und deren Methoden der Feststellung von Tatsachen gelten, sind also auf die religiöse Erfahrung nicht übertragbar, weil es sich um zwei völlig verschiedene Erfahrungsweisen handelt. Diese Annahme zu Grunde legend versucht Schaeffler eine Theorie religiöser Erfahrung dialogischen Charakters aufzubauen.