Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Skandinavistik, Note: 2,4, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Nordische Abteilung), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit hat es sich zum Ziel gemacht, aufzuzeigen, inwiefern Schweden als Nation und als Gesellschaft in der schwedischen Kinderliteratur ,erfunden' - soll heißen konstruiert und erdichtet - wird. Unter Kinderliteratur wird hier jene Literatur verstanden, die sich vornehmlich an junge Leser richtet und speziell für diese geschrieben wurde. Die Literatur spielt eine besondere Rolle in der Prägung einer Nation und ihrer Gesellschaft. Denn bereits lange vor Radio, Fernsehen, Kino und sozialen Netzwerken war es vornehmlich die Literatur, die das Bild einer Gesellschaft und einer Nation abbildete und prägte - in der vorliegenden Arbeit liegt der Fokus auf der schwedischen Nation und ihrer Gesellschaft. Dabei geht es auch um die Frage nach der Identität der schwedischen Gesellschaft. Begrifflichkeiten wie ,Identität', ,Nation' und das Konzept der Nationenbildung sind eng miteinander verzahnt, bedingen sich durchaus gegenseitig und sind nicht immer klar voneinander zu trennen. Typisch schwedisch. Wohl ein Jeder hat eine bestimmte Vorstellung davon im Kopf, was typisch schwedisch ist, wenn er den Namen dieses weiten Landes hört. Schweden, die Nation der blonden Frauen, die Nation mit den roten und gelben Häusern? Das Land der Elche? Obwohl dies plakative Klischees sind, deuten sie dennoch da-rauf hin, dass es bestimmte Vorstellungen von dieser schwedischen Nation geben muss, die viele Menschen - auch diejenigen, die Teil dieser Nation sind - für sich vereinen können. Es ist es nicht leicht herauszufinden, was genau die schwedische Nation ausmacht, wie sie sich formt. Und doch bietet die Frage ein enormes Potential. In die Herausbildung des Gefühls einer Nation spielen sehr viele Faktoren hinein: Prinzipiell führen unzählige geschichtliche, kulturelle, geografische und soziale Voraussetzungen und Faktoren schlussendlich zur Bildung des Bewusstseins einer gemeinsamen Nation und ihrer Identität. Dabei kommt insbesondere heutzutage auch den Medien eine besondere Rolle zu, Lena Kåreland, emeritierte Professorin an der Universität Uppsala, formuliert diesen Umstand folgendermaßen: "Överhuvudtaget formas vår verklighetsbild i dagens samhälle i hög grad av medierna" (Kåreland 2001, S. 15).
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