Unternehmen sehen sich ständigem Wandel ausgesetzt. Dieser betrifft ganz unterschiedliche Ebenen und kann Gefahr und Chance zugleich sein. So stellen Österle und Winter fest: „ Die Wirtschaft befindet sich inmitten der Transformation vom Industrie- zum Informationszeitalter. Insbesondere Innovationen aus dem Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik („IT-Innovationen“) ermöglichen neue Geschäftslösungen. Neue Dienstleistungen, neue Produkte, neue Prozesse, neue Unternehmen, ja völlig neue Branchen entstehen. Neue Formen der Führung und Koordination ersetzen konventionelle Organisationsformen. “ Vor allem der letzte Satz deutet darauf hin, dass der beschriebene technologische Wandel auch einen ganz neuen Umgang mit Partnern, Wettbewerbern und insbesondere Kunden bedeuten kann. So verlieren einzelne Produkte und Dienstleistungen immer mehr an Wert – auch hervorgerufen durch ihre relativ einfache Imitierbarkeit – und es treten Gesamtlösungen an ihre Stelle, die Produkte umfassen können, aber auch die Gestaltung der Wertschöpfungskette bis hin zum Kunden bzw. mit dem Kunden einschließen. Insofern sind Unternehmen wie auch die Wissenschaft gefragt, sich in der Analyse mit einem Gegenstand zu befassen, der nicht die einzelne Entität wie ein Produkt oder Unternehmen zum Gegenstand hat, sondern die gesamte Transaktion vom Lieferanten bis hin zum Kunden mit allen Facetten behandelt. Als ein solcher Gegenstand wird das Geschäftsmodell bezeichnet, das die Art und Weise der Gestaltung einer Transaktion von Unternehmen firmenübergreifend mit dem Ziel eine höhere Wertschöpfung zu erzielen, zum Betrachtungsgegenstand hat.