Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Region: USA, Note: 1,3, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Amerikanische Verschwörungstheorien, Sprache: Deutsch, Abstract: „Kennedy Slain by CIA, Mafia, Castro, LBJ, Teamsters, Freemasons: President Shot 129 Times from 43 Different Angles” (Knight: 91) titelte die amerikanische Satirezeitung „The Onion“ vor einigen Jahren. Diese Schlagzeile illustriert eindrucksvoll die Tatsache, dass die Ermordung Kennedys wahrscheinlich das mit Abstand am meisten untersuchte Ereignis in jüngeren oder sogar der gesamten Amerikanischen Geschichte ist. Folglich lässt sich die Zahl selbst der mehr oder weniger „ernstzunehmender“ Theorien nicht mehr festlegen, geschweige denn überblicken. Innerhalb von 36 Monaten nach der Ermordung Kennedys waren bereits mehr als 200 Bücher und Artikel veröffentlicht, sie sich mit diesem Thema befassten (Goldberg: 106). Im Gegensatz zu den meisten anderen Verschwörungstheorien sind Hypothesen um die Ermordung des 35. US-Präsidenten (meist) nicht mit abstrakten Zielen, wie Erlangung der Weltherrschaft oder Stigmatisierung, im Extremfall auch Ausrottung, einer gesamten Rasse oder Religionsgemeinschaft, verbunden. Sie konzentrieren sich vielmehr darauf eine Gruppe als Schuldige auszumachen, die für Kennedys Tod verantwortlich gemacht werden kann. Jedoch auch hier gibt es Ausnahmen. So sieht zum Beispiel die John Birch Society Weltverschwörer hinter der Ermordung Kennedys, die selbstverständlich systematisch die Übernahme der amerikanischen Regierung vorbereiten (Goldberg: 110). Anders auch als viele andere Ereignisse, die im Laufe der Geschichte Gegenstand von Verschwörungstheorien waren, waren Hypothesen um die Hintergründe und „wahren Fakten“ im Zusammenhang mit Kennedys Tod nie, beziehungsweise immer nur für kurze Zeit, ein Phänomen einer Randgruppe. Vielmehr waren sie meist Teil des Mainstreams der amerikanischen Kultur, und sind es bis heute.