In vorliegender Studie beschäftigt sich der Autor mit Georg Forster und seinen Tahiti-Beschreibungen. Seine Befunde und Darstellungen müssen jedoch im Hinblick auf seinen kulturellen Hintergrund und den Wissensstand seiner Zeit gelesen werden. Auch die gängigen anthropologischen Theorien der Aufklärungszeit werden kurz besprochen, da sie Forsters Denken strukturieren und er auch während der Fahrt darauf Bezug nimmt. Man darf allerdings nicht vergessen, dass es sich im Denken der Aufklärung bei den fremden Völkern um 'Wilde' handelt, denen zum Teil jegliche Kultur abgesprochen wurde. Die Erotik und die Sexualität nehmen in Forsters Werk einen großen Stellenwert ein. Dies ist erst durch einen Blick in das aufgeklärte Europa nachzuvollziehen. Für die eingehende Analyse der erotischen Südsee reicht es nicht, Georg Forsters Südseebeschreibungen heranzuziehen, weshalb sich der Autor auch auf die Beobachtungen Bougainvilles stütze. Gerade die Frauen auf Tahiti eignen sich besonders für eine Analyse, da Forster eine Faszination des kulturell Anderen geprägt hat. Speziell die Frauenfiguren bieten Forster Platz für Kritik an einer freizügigen Sexualität oder bestätigen die Analogie von Schönheit und Tugend.
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