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Studienarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: sehr gut, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Deutsche Ostforschung und NS-Ostraumpolitik: Der Generalplan Ost, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit den militärischen Anfangserfolgen der Wehrmacht in Osteuropa wuchs bei den Herrenmenschenideologen des Dritten Reiches auch die Zuversicht, ihre Träume zur dauerhaften Aneignung der eroberten Gebiete durch „Germanen“ in die Praxis umzusetzen. Bevölkerungspolitische Gesamtkonzeption dafür…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: sehr gut, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Deutsche Ostforschung und NS-Ostraumpolitik: Der Generalplan Ost, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit den militärischen Anfangserfolgen der Wehrmacht in Osteuropa wuchs bei den Herrenmenschenideologen des Dritten Reiches auch die Zuversicht, ihre Träume zur dauerhaften Aneignung der eroberten Gebiete durch „Germanen“ in die Praxis umzusetzen. Bevölkerungspolitische Gesamtkonzeption dafür war das Projekt „Generalplan Ost“- seit 1941 diskutiert, am 12. Juni 1942 durch Heinrich Himmler gebilligt. Danach waren eine Handvoll größerer deutscher Siedlungsmarken in Osteuropa und als Siedlungsbrücken zwischen ihnen und dem Deutschen Reich drei Dutzend Siedlungsstützpunkte anzulegen. Auch auf diese Weise sollten die geschlossenen ethnischen Einheiten der slawischen Völker zerstört und der germanischen Herrenrasse die Hegemonie im östlichen Europa gesichert werden. Einen großen Teil der ansässigen slawischen Bevölkerung beabsichtigten die Nationalsozialisten nach Sibirien auszusiedeln. Der andere Teil sollte zur Sklavenarbeit herabgewürdigt in den entsprechenden Gebieten vorerst verbleiben dürfen. Die geplante Bevölkerungsverschiebung hätte zwischen 30 und 90 Millionen Menschen erfasst, wobei der Tod eines Teils dieser „Masse“ einkalkuliert war. Die Realisierung des Generalplans Ost, dessen Entstehungsgeschichte und genauer Inhalt hier nicht referiert werden sollen, blieb glücklicherweise Utopie. Sie war für die Zeit nach dem erhofften Endsieg vorgesehen. In seinen Anordnungen im Oktober und November 1939 hatte sich Himmler auch betreffs der Ansiedlung von Reichsdeutschen dahingehend ausgeprochen.3 Allerdings wurde noch während des Krieges mit der ersten Phase der „Umvolkung“ begonnen. Himmler war seit dem 7. Oktober 1939 als Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums für ... die Gestaltung neuer deutscher Siedlungsgebiete durch Umsiedlung, im besonderen durch Seßhaftmachung der aus dem Ausland heimkehrenden Reichs- und Volksdeutschen verantwortlich. Es scheint, dass er in dieser Funktion ungeduldig mit der Umsetzung seines „Lieblingsplanspiels“ beginnen wollte und deshalb mit seinem SS-Apparat an einigen Stellen losschlug. Dabei ignorierte er die Kompetenzen anderer Institutionen des Reichs. Jedoch wird es für den verhältnismäßig raschen Beginn der Aktion auch rationalere Überlegungen gegeben haben, denn je schneller Himmler seinem Führer formal hervorragende Pläne vorlegte, desto eher konnte er sich als Garant ideologischer Fernziele des Regimes profilieren und den Anspruch der SS auf den Osten untermauern. [...]