Inhalt:
Edinburgh, 1850. Im Hafen wird ein Stoffbündel aus dem Wasser gezogen, darin die Überreste eines strangulierten Säuglings. Raven, der zufällig vor Ort ist, ist geschockt. Wer tut einem kleinen Kind so etwas an? Doch damit nicht genug. Nach einer Feier wird Sir Ainsley tot in seinem Bett
gefunden. Schnell gerät sein Sohn Gideon unter Verdacht, seinen Vater mit Arsen vergiftet zu haben.…mehrInhalt:
Edinburgh, 1850. Im Hafen wird ein Stoffbündel aus dem Wasser gezogen, darin die Überreste eines strangulierten Säuglings. Raven, der zufällig vor Ort ist, ist geschockt. Wer tut einem kleinen Kind so etwas an? Doch damit nicht genug. Nach einer Feier wird Sir Ainsley tot in seinem Bett gefunden. Schnell gerät sein Sohn Gideon unter Verdacht, seinen Vater mit Arsen vergiftet zu haben. Widerwillig und nur seiner neuen Geliebten zu Liebe versucht Raven dessen Unschuld zu beweisen. Dabei braucht er wieder einmal die Hilfe von Sarah, die nach einem Besuch in Europa mit ihrem Wunsch eines Medizinstudiums hadert.
Meine Meinung:
„Die Essenz des Bösen“ ist der dritte Band der im Edinburgh des 19. Jahrhunderts spielenden Krimireihe um Will Raven und Sarah Fisher. Die Kriminalfälle innerhalb der Bücher sind in sich abgeschlossen, allerdings spielt auch die Entwicklung der Charaktere und ihrer Lebenssituationen eine große Rolle, sodass es sich empfiehlt, die Bücher der Reihe chronologisch zu lesen.
Die beiden Protagonisten sowie einige weitere Charaktere sind dem Leser bereits aus den vorherigen beiden Bänden bekannt. Will Raven, der als aufstrebender Mediziner im Haus des berühmten Professor Simpson praktiziert, ist ein sehr sympathischer und engagierter junger Arzt. Sarah Fisher, früher einmal selbst Hausmädchen bei Doktor Simpson, gehört inzwischen Dank einer Heirat einer höheren Schicht an, aber ihr Verständnis und ihre Empathie für Hausangestellte ist aufgrund ihrer Vergangenheit sehr groß. Sie hat ein großes Herz, ist schlau und lernbegierig, doch als Frau hat sie in der damaligen Zeit kaum Chancen, ihr medizinisches Wissen zu erweitern und unter Beweis zu stellen.
Das Setting der Reihe gefällt mir sehr. Den unter Pseudonym schreibendem Autorenpaar gelingt es wie bereits in den vorherigen Bänden, die damalige Atmosphäre einzufangen. Die Beschreibungen Edinburghs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind sehr atmosphärisch und bildhaft. Doch nicht nur die Geschichte Edinburghs sondern auch die Geschichte der Medizin spielt immer wieder eine Rolle in den Büchern, was ich persönlich sehr interessant finde.
Der Plot ist spannend, allerdings dauert es nach den anfänglichen Kapiteln, in denen die aufzuklärenden Verbrechen passieren, ein wenig, bis die Geschichte richtig Fahrt aufnimmt. Die zweite Hälfte des Buches ist dann aber wesentlich spannender und insbesondere fesselnder. Ich konnte das Buch zum Ende hin kaum noch aus der Hand legen. Auch wenn man sich einiges bereits zusammenreimen kann bzw. ich einen entsprechenden Verdacht hinsichtlich der Identität des Mörders von Sir Ainsley hatte, vermag die schlussendliche Auflösung doch zu überraschen.
Fazit:
Anfangs etwas langatmig, dann aber insbesondere in der zweiten Hälfte fesselnd, spannend und atmosphärisch