Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie ), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Europäische Union (EU) ist ein Gebilde sui generis. Die vorliegende Arbeit setzt an dieser Unbestimmtheit der EU an und widmet sich der Frage nach dem Verhältnis zwischen der EU als einer Union der Staaten und als einer Union der Bürger. Dieses Verhältnis soll anhand der Thematik eines etwaigen EU-Beitritts der Türkei untersucht werden. Die Arbeit gliedert sich dazu in drei Teile, denen jeweils eine bestimmte Leitfrage übergeordnet ist. In dem ersten Teil wird zunächst geprüft, ob der noch laufende Prozess des EU-Beitritts der Türkei einen geeigneten Testfall hinsichtlich der Untersuchung dieses Verhältnisses darstellt. Dafür wird im ersten Punkt die europäische Integration im Hinblick auf das Verhältnis zwischen der EU, den Mitgliedstaaten und Bürgern einführend dargestellt. Nachdem im zweiten Punkt die theoretische Grundlage, in Form einer Bestimmung der Begriffe Union der Staaten und Union der Bürger, für eine solche Untersuchung gelegt ist, wird der Erweiterungsprozess der EU und seine vertraglich festgelegte Ausgestaltung näher beleuchtet. Anschließend soll der Weg der Türkei in die EU behandelt werden, wodurch ein gewisser Kontrast zwischen dem Erweiterungsprozess im Allgemeinen und dem EU-Beitritt der Türkei im Speziellen entsteht und die Frage nach der Geeignetheit als Testfall beantwortet werden kann. Im zweiten Teil, dem Hauptteil der Arbeit, wird der Frage nachgegangen, welche Aussagen dieser Testfall über das Verhältnis ermöglicht. Dazu wird in einem ersten Schritt der aktuelle Forschungsstand zur politischen Auseinandersetzung vorgestellt und beleuchtet. Die Forschungsergebnisse werden daraufhin für die hier vorliegende Fragestellung weiter verwertet, indem sie die Grundlage einer Kategorisierung und Idealtypenbildung bilden, mittels derer der Untersuchungsgegenstand operationalisiert wird. Der dritte Teil der Arbeit widmet sich letztlich der Frage wie dieses Verhältnis wissenschaftlich einzuordnen ist. Dazu wird zunächst auf die Bedeutung der politischen Entscheidung für das Verhältnis eingegangen, bevor das Verhältnis schließlich in einen größeren Zusammenhang gesetzt wird. Davon ausgehend werden in der Schlussbetrachtung die Ergebnisse nochmals kurz skizziert, weiterführende Forschungsansätze vorgestellt und ein Ausblick hinsichtlich der politischen Entwicklung gegeben.