Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich VWL - Internationale Wirtschaftsbeziehungen, Note: 2,1, Technische Universität Ilmenau (Volkswirtschaftslehre), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der geplanten Osterweiterung der Europäischen Union1 um bis zu 12 Staaten steht Europa vor einer der größten Herausforderung in seiner Geschichte. Neben der einmaligen Chance eines geeinten Europas in Stabilität und Wohlstand ist es vor allem der schwierige Anpassungsprozess in den Beitrittsländern sowie der EU selbst, der die bevorstehende Erweiterung bestimmen wird2. Dabei wird die erfolgreiche wirtschaftliche Integration der Beitrittsländer in die bestehende Gemeinschaft mit Sicherheit zu den wichtigsten Aufgaben zählen. Bei der Lösung dieser Aufgabe hängt es entscheidend davon ab, inwieweit es gelingt, dass durch die Aufnahme von Ländern mit deutlichen wirtschaftlichen Entwicklungsrückständen entstehende Wohlstandsgefälle zwischen den Regionen Europas zu kompensieren. Das Pro-Kopf-BIP in den oberen 10% der Regionen Europas würde nach einer Erweiterung um 12 Länder immerhin 5,8 Mal so groß sein wie das der unteren 10%, während der Wert derzeit 2,4 beträgt3. Schon an diesem Eingangsbeispiel zeigt sich, wie tief greifend die Auswirkungen der EU-Osterweiterung auf den wirtschaftlichen Zusammenhalt in der Gemeinschaft sein werden. Bisher gibt es nur wenig konkrete Vorstellungen auf europäischer Ebene über die genaue zukünftige Ausgestaltung der Europäischen Regionalpolitik nach der nächsten Erweiterungsrunde. Es ist aber absehbar, dass erhebliche Umverteilungen finanzieller Mittel und somit auch Verteilungskonflikte zwischen den EU-Ländern stattfinden werden. Darüber hinaus werden auch die bestehenden Konzepte und Methoden europäischer Regionalförderung aufgrund der Anzahl der beitretenden Länder genau zu überprüfen sein. In den aktuellen Fördergebieten der Europäischen Regionalpolitik, zu denen auch die neuen Bundesländer gehören, wächst verständlicher Weise die Sorge über die Zukunft der Regionalförderung. Die bevorstehende Osterweiterung wird in diesen Gebieten natürlich auch im Hinblick auf die Konsequenzen für die eigene wirtschaftliche Lage bewertet. Eine Erweiterung der EU sollte möglicht keine Einschnitte in der regionalen Wirtschaftsförderung zur Folge haben. Diese Hoffnung scheint aber, angesichts der schwierigen Wirtschaftslage in den Beitrittländern, nur wenig realistisch.4
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