Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Politik - Thema: Europäische Union, Note: 2,0, Leuphana Universität Lüneburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Europas Geschichte ist in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt von sozialer und politischer Instabilität. Durch politische Umbrüche wurden viele europäische Staaten tiefgreifend verändert und es herrschte eine Politik der Konfrontation. „Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ist ein Kontrastprogramm.“ Obwohl Europa durch den Ost-West-Konflikt in zwei Lager aufgeteilt wurde, sind politische und soziale Stabilität die kennzeichnenden Merkmale dieser Zeit vor allem für das westliche Europa. Durch die Europäische Integration wurde ein Prozess eingeleitet, der die Völker Europas unter anderem enger zusammen führen soll. Der Integrationsprozess begann zunächst auf der wirtschaftlichen Ebene, zielte aber auch auf die Ebene des politischen Systems und auf eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik ab. Im aktuellen weltweiten Vergleich handelt es bei sich bei der Europäischen Integration um das am weitesten fortgeschrittene Beispiel für einen regionalen Zusammenschluss von Staaten. Durch die Übertragung nationalstaatlicher Befugnisse auf europäische Institutionen handelt es sich bei der Gemeinschaft nicht mehr nur um eine Internationale Organisation, sondern es besteht ein supranationaler Staatenverbund. Die Gemeinschaft hat sich durch viele Einzelschritte seit der Gründung nicht nur wirtschaftlich und politisch weiterentwickelt, sondern auch zunehmend durch die Aufnahme von Staaten geographisch erweitert. Mit der Süderweiterung wurde ein Prozess eingeleitet, auch europäische Staaten aufzunehmen, deren Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme rückständig sind. Es wurde das Versprechen abgegeben, alle Länder in die Staatengemeinschaft aufzunehmen, die die nötigen Voraussetzungen für einen Beitritt erfüllen. „Nach Art. 237 des alten EWG-Vertrages kann jeder europäische Staat beantragen, Mitglied der Europäischen Gemeinschaft zu werden.“ Die Europäische Union ist von ursprünglich sechs Mitgliedern gegründet worden und besteht aktuell aus siebenundzwanzig Staaten. Da die vorhandenen Theorien der Internationalen Beziehungen wie der Liberalismus, Institutionalismus und der Realismus die aktuellen Geschehnisse der Europapolitik nur noch teilweise erklären konnten, verlangte man in der Politikwissenschaft nach einem neuen Ansatz. Durch einen soziologischen Ansatz, dem Konstruktivismus, sollte die Politik der Internationalen Beziehungen neu erklärt werden.