Magisterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Allgemeines, Note: 1,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Institut für Sprache und Information), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Europäische Kommission hat als Motto für das Jahr 2008 das "Jahr des Interkulturellen Dialogs" angenommen. In diesem Zusammenhang wurde auf Wunsch von Kommissionspräsident José Manuel Barroso und Leonard Orban, Kommissar für Mehrsprachigkeit, ein Gremium gebildet, dass sie hinsichtlich des Beitrages, den Mehrsprachigkeit zum interkulturellen Dialog leisten kann, beraten soll. Ausgangsgedanke der Arbeit dieser Arbeitsgruppe war folgende Annahme: "Für jede Gesellschaft bringt die sprachliche, kulturelle, ethnische oder religiöse Vielfalt zugleich Vorteile und Nachteile mit sich, sie ist eine Quelle von Reichtum, aber auch von Spannungen. Es zeugt von Klugheit, die Komplexität dieses Phänomens zu Kenntnis zu nehmen und sich gleichzeitig darum zu bemühen, seine positiven Auswirkungen zu verstärken und seine negativen so gering wie möglich zu halten. [...] Wenn auch die Mehrzahl der europäischen Nationen auf der Basis ihrer identitätsstifenden Sprache begründet wurde, so kann sich die Europäische Union nur auf ihre Sprachenvielfalt gründen. [...] Geboren aus dem Willen ihrer verschiedenen Völker, die aus freien Stücken die Wahl getroffen haben, sich zu vereinen, ist die Europäische Union weder berufen, noch imstande, ihre Vielfalt auszulöschen." (Maalouf 2008: 4-6). Die sprachliche Vielgestaltigkeit in Europa manifestiert sich nicht nur in den vielen Nationalsprachen, die auf europäischem Boden gesprochen werden. In nahezu jedem Land existieren darüber hinaus auch Minderheiten, die eigene, von der jeweiligen Nationalsprache klar abgrenzbare Sprachen sprechen. Viele dieser Minderheitensprachen sind vom Aussterben bedroht, da die Bedrohung von Sprachen bis hin zum Sprachtod zumeist in bi- oder multilingualen Kontexten auftritt, in denen eine "Mehrheitssprache" den Nutzungsbereich und die Funktionalität einer Minderheitensprache ersetzt und letztere damit verdrängt (vgl. May 2000: 366). Fest steht, dass mit jeder verschwindenden Sprache Quellen spezifischer Sichtweisen und Ideen unwiederbringlich verloren gehen (vgl. Bußmann 2002: 630).
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