Masterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich VWL - Finanzwissenschaft, Note: 1,0, Universität der Bundeswehr München, Neubiberg (Wirtschaftspolitik), Sprache: Deutsch, Abstract: Für die Idee einer europäischen Gemeinschaftswährung hatte Milton Friedman wenig übrig: „Die Menschen sprechen verschiedene Sprachen und haben unterschiedliche Kulturen“, gab er zu bedenken, „Euroland bricht in fünf bis fünfzehn Jahren aus-einander.“ Als der betagte US-Ökonom und Wirtschaftsnobelpreisträger unmittelbar nach der Einführung des Euros 2002 der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion derart Düsteres prophezeite, wurde der alte Mann von Vielen belächelt. Knapp zehn Jahre später ist den Verantwortlichen in der Europäischen Union das Lächeln vergangen, denn mit den Zahlungsschwierigkeiten einiger Euro-Staaten stürzte auch das europäische Gemeinschaftsprojekt in eine tiefe ökonomische wie politische Krise. [...] Die Hellenen bildeten dabei nur das erste Glied in einer immer länger werdenden Kette von Staaten, die sich in ihren Refinanzierungsmöglichkeiten an den Kapitalmärkten eingeschränkt sahen bzw. immer noch sehen. Trotz der enormen Geldbeträge, welche die Staatengemeinschaft bisher zur Stabilisierung der Märkte aufgeboten hat, konnte eine Ausweitung der Krise auf Irland und Portugal nicht verhindert werden, die Lage in Spanien ist angespannter denn je und auch in Rom nähren steigende Zinsen für italienische Staatsanleihen die Angst vor einem Zahlungsausfall. Die derzeitige Schuldenkrise hat sich somit längst zu einer der größten wirtschaftspolitischen Herausforderungen entwickelt, mit denen sich das vereinte Europa seit Bestehen der Währungsunion konfrontiert sah. Bei der Gliederung der Arbeit lassen sich sodann drei größere Themenkomplexe festmachen. Zunächst werden die vielschichtigen Gründe für die Krise behandelt, wobei deutlich herausgestellt werden soll, dass in der derzeitigen Krise teils langwierige Fehlentwicklungen auf unterschiedlicher Ebene kulminieren. Darauf aufbauend gilt es im mittleren Teil der Arbeit schwerpunktmäßig die bisher von der Politik ergriffenen Maßnahmen zu analysieren und kritisch auf ihre Zweckmäßigkeit zu hinterfragen. Schließlich möchte die Analyse in ihrer Zielsetzung aber über eine bloße Kritik des Status quo hinausgehen, weshalb auch konstruktive Lösungswege aus der Krise aufgezeigt werden sollen. Dem widmet sich der dritte Teil der Arbeit. Insgesamt spannt die Arbeit somit einen Bogen von der Analyse zurückliegender Fehlentwicklungen über die Darstellung gegenwärtiger Defizite und Anreizprobleme bis hin zur Vorstellung tragfähiger Konzepte der Krisenbekämpfung und -prävention in der Zukunft.