Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Thema: Internationale Organisationen, Note: 2,0, Universität Regensburg, Veranstaltung: Einführung in die Internationale Politik, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Überwindung des Ost-West-Konflikts sowie der Zusammenbruch der Sowjetunion Anfang der neunziger Jahre bedeutete eine vollkommen neue internationale Ordnung in Europa. Auch für die North Atlantic Treaty Organization brachten diese Entwicklungen gravierende Veränderungen. Ihre eigentliche Aufgabe, die Abwehr eines Angriffes des Warschauer Pakts, wurde ihr durch dessen Auflösung entzogen. Die „europäische Revolution von 1989/90“ führte die NATO in eine Sinn- und Existenzkrise und sorgte in dieser Phase für erhebliche Legitimationsprobleme. Es erschien fraglich, ob und warum man an einem Bündnis ohne Feindbild festhalten solle. Besonders ergab sich die Frage nach der Funktion der NATO in einem völlig veränderten internationalen System. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Existenzberechtigung der NATO und soll dabei folgende Fragen in den Vordergrund stellen: - Hat die NATO, aus theoretischer Perspektive, nach Beendigung des Ost-West-Konflikts noch eine Existenzberechtigung? - Welche Bedeutung hat die NATO nach dem 11. September 2001? Die Gliederung dieser Arbeit lässt sich wie folgt erklären: Der zweite Abschnitt beschäftigt sich mit der Geschichte der NATO bis zum Ende des Ost-West-Konflikts und verschafft so einen Überblick über das Bündnis, die Zielsetzung und die einzelnen Entwicklungsstufen. Für die Bearbeitung dieses Abschnittes waren besonders das Buch Die Zukunft der NATO. Transatlantische Sicherheit im Wandel von J. Varwick und W. Woyke sowie Harald Kujat’s Buch Europa bewahren von Bedeutung. Der dritte Abschnitt befasst sich mit der Frage nach der Existenzberechtigung der NATO nach 1990/91 unter Berücksichtigung neuer Aufgaben und Ziele des Bündnisses aber besonders in Bezug auf eine theoretische Betrachtung. Hier erschien eine Gegenüberstellung der verschiedenen Sichtweisen von Neorealismus und Institutionalismus besonders interessant, da beide zueinander in Konkurrenzbeziehung stehen und beide den Anspruch haben, „politische Interaktionen auf der Ebene des internationalen Systems erklären zu können.“