Bereits im Vorwort erfährt man, dass dieser Roman auf einer wahren Begebenheit beruht. Die Handlung setzt einige Monate vor dem Start der Expedition ein und schildert die Hintergründe der unterschiedlichen Teilnehmerinnen. Aus den jeweiligen Perspektiven der Frauen betrachtet man die Entstehung der
Idee, ihre Beweggründe zur Teilnahme, die Vorbereitungen und die Durchführung der abenteuerlichen…mehrBereits im Vorwort erfährt man, dass dieser Roman auf einer wahren Begebenheit beruht. Die Handlung setzt einige Monate vor dem Start der Expedition ein und schildert die Hintergründe der unterschiedlichen Teilnehmerinnen. Aus den jeweiligen Perspektiven der Frauen betrachtet man die Entstehung der Idee, ihre Beweggründe zur Teilnahme, die Vorbereitungen und die Durchführung der abenteuerlichen Expedition. Der Roman ist in Kapitel unterteilt, die mit dem Jahr und dem Monat des Handlungsabschnitts überschrieben sind. Der Vorname der entsprechende Teilnehmerin gibt an, aus welcher Perspektive die Ereignisse gerade erzählt werden.
Die einzelnen Charaktere könnten kaum unterschiedlicher sein. Sie alle werden jedoch detailliert und lebendig beschrieben. Man bekommt so einen genauen Eindruck von den Standesunterschieden in der Bevölkerung. Durch die Betrachtung aus den jeweiligen Perspektiven stellt man nicht nur fest, was die Frauen denken und erleben, sondern auch wie sie selbst, und ihre Handlungen, auf die anderen Teilnehmerinnen wirken. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam - sie sind schlicht und ergreifend nur "Weiber" und haben damit in der Männerwelt nicht viel zu melden. Selbst Bildungsgrad und Herkunft spielen bei dieser Einschätzung keine Rolle.
Besonders lebendig wirken die Kapitel aus der Sicht von Rosa. Sie werden in der Ich-Perspektive erzählt. Sie plappert was ihr gerade in den Sinn kommt und schweift dabei nicht selten vom Thema ab. Diese Schwäche gibt sie in der Erzählung allerdings auch ungeniert zu. Doch auch die anderen Frauen und ihre unterschiedlichen Schicksale wirken glaubhaft und authentisch. Der Schreibstil, oder eher die Erzählweise der einzelnen Kapitel, passt sich der entsprechenden Protagonistin an. Rosas Dialekt, Hennys provokative oder Adeles vornehme Ausdrucksweise füllen die Handlung genauso mit Leben, wie der eher nüchterne Erzählstil der Ärztin Emily oder der, der gutbürgerlichen Ludmilla. Man fühlt einfach mit den Teilnehmerinnen und kann sich in sie hineinversetzen.
Obwohl man zunächst einiges von den Teilnehmerinnen und den Vorbereitungen der Expedition erfährt, wirkt die Erzählung durchgehend interessant und keineswegs langatmig. Sobald die Expedition startet, nimmt die Handlung deutlich an Fahrt auf. Die Ereignisse spitzen sich während der abenteuerlichen Reise zu. Eine deutlich intensivere Erzählweise vermittelt die Eindrücke und Gefühle der Frauen. Es gelingt Monika Bittl nicht nur die Stimmung innerhalb des Teams weiterzugeben, sondern auch noch die Landschaften und die unterschiedlichen Wetter- und Streckenbedingungen einzufangen.
Buchtitel und Cover hätten mich in der Buchhandlung wahrscheinlich nicht dazu bewogen das Buch spontan in die Hand zu nehmen, da Expeditionen abseits meiner bevorzugten Leserichtung liegen. Selbst die Lektüre der Inhaltsbeschreibung konnte mich noch nicht überzeugen. Aufgrund der kurzen Zusammenfassung erwartete ich eine belanglose Expeditionsgeschichte. Die Erzählung der winterlichen Alpenüberquerung hat mich allerdings positiv überrascht und durch eine durchgehend interessante Handlung und lebendige Charaktere in ihren Bann gezogen. Ich vergebe vier von fünf Bewertungssternen und empfehle das Buch gerne weiter.