Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Kunst - Bildende Kunst allgemein, Stilkunde, Universität Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: „Der Surrealismus … ist ein Mittel zur totalen Befreiung des Geistes.“ (Andre Breton) Der Gründer und Kopf der Surrealisten, Andre Breton, gibt in diesem Zitat kurz und knapp das Hauptziel der Bewegung wieder. Die totale Befreiung des Geistes wollten die surrealistischen Künstler durch den Abkehr vom Rationalen und der Logik erlangen, durch die Suche nach der menschlichen Wirklichkeit im Unterbewusstsein. Traum und das Phantastische sind hierbei zentrale Knotenpunkte, ebenso wie das zweckfreie Handeln und die Unwirklichkeit. Nicht über politische Agitationen, sondern durch ein neues Bewusstsein sollte die Welt revolutioniert werden. Im Jahre 1938 wurden kurz vor dem zweiten Weltkrieg und der mit dem Krieg einhergehende Auflösung der Künstlergruppe noch einmal alle surrealistischen Kräfte gesammelt. Diese entluden sich in der Exposition Internationale du Surréalisme in Paris, welche als „legendärer Coup“1 und Höhepunkt der Bewegung angesehen werden kann. Aus diesem Grund eignet sich die Ausstellung ungemein für eine Analyse ihres Einflusses auf die damalige Gesellschaft und deren Bewusstsein. Dieser Einfluss, der vorwiegend anhand der zeitgenössischen Pressestimmen herausgearbeitet wird, steht im Mittelpunkt dieser Arbeit, die im Rahmen des im Wintersemester 2010/2011 an der Universität Bremen stattgefundenen Seminars „Marcel Duchamp“ geschrieben wird. Zunächst wird der geschichtliche Hintergrund zu dieser bewegten Zeit, in der die Ausstellung einzuordnen ist, herausgearbeitet um eine Basis zu schaffen, anhand der die Reaktionen des Publikums bzw. der Presse zu betrachten sind. Hierbei stütze ich mich vor allen Dingen auf das von Helga Bories-Sawala herausgegebene Werk „Ansichten vom Frankreich der Dreißiger Jahre“. Des Weiteren wird es eine stark zusammengefasste Beschreibung der Ausstellung geben und ferner eine Erläuterung zu der Intention, die die Surrealisten mit ihrer Ausstellung verfolgt haben. Diese basieren größtenteils auf den Ausführungen von Uwe M. Schneedes „Die Kunst des Surrealismus“ und derer des „Gegen jede Vernunft“, welches von Reinhard Spieler und Barbara Auer herausgegeben worden ist. Daran anschließen wird die bereits erwähnte Analyse bezüglich der Wirkung der Ausstellung auf die Zeitgenossen. Hierbei ist das ausführliche Werk von Annabelle Görgen „Exposition internationale du Surrealisme, Paris 1938“ von signifikanter Bedeutung, da sie dort ein Pressedossier zu der Ausstellung, welches Breton angefertigt hat, ausschnittsweise...