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Im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder hält eine Rhetorik in das universitäre Feld Einzug, die für das wirtschaftliche Feld charakteristisch ist. Die Differenzierung in exzellente und nicht exzellente universitäre Institutionen schafft eine Stratifizierung, zu der sich die universitären Akteure positionieren müssen. Ob es Forschern unterschiedlicher Hierarchieebenen in den beiden untersuchten Exzellenzclustern aus den Natur- sowie den Geistes- und Sozialwissenschaften gelingt, ihren wissenschaftlichen Habitus trotz der in das wissenschaftliche Feld eindringenden…mehr
Im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder hält eine Rhetorik in das universitäre Feld Einzug, die für das wirtschaftliche Feld charakteristisch ist. Die Differenzierung in exzellente und nicht exzellente universitäre Institutionen schafft eine Stratifizierung, zu der sich die universitären Akteure positionieren müssen. Ob es Forschern unterschiedlicher Hierarchieebenen in den beiden untersuchten Exzellenzclustern aus den Natur- sowie den Geistes- und Sozialwissenschaften gelingt, ihren wissenschaftlichen Habitus trotz der in das wissenschaftliche Feld eindringenden wirtschaftlichen Rhetoriken und Logiken aufrecht zu erhalten, zeigt dieses Buch. Dazu werden neben der organisationalen Außendarstellung der Exzellenzcluster in Form eines Videos insbesondere Interviews mit den Forschern aus den beiden Exzellenzclustern unter Rückgriff auf die Methode der Strukturalen Hermeneutik detailliert analysiert. Dabei schält sich heraus, dass der wissenschaftliche Habitus der interviewten Forscher den im Rahmen der Exzellenzinitiative in das wissenschaftliche Feld eindringenden Rhetoriken und Logiken aufgrund des Hysterisis-Effektes weitgehend stand hält. An einigen Stellen ist jedoch auch ein Einsickern der fremden Logiken in denselben beobacht- und somit eine Transformation des wissenschaftlichen Habitus feststellbar, die sich auch als Deformation beschreiben lässt und den Wettbewerb um die Logik des besseren Arguments bei weiterem Voranschreiten zu gefährden droht.
Frank Schröder, Dr., geboren am 4. September 1982, studierte Soziologie, Sozialpsychologie, Politologie und Sportwissenschaften in Frankfurt am Main. Er promovierte im Fach Soziologie. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Wirtschaftssoziologie, Wissenschaftssoziologie, Filmsoziologie, Kunstsoziologie, Kultursoziologie, Familiensoziologie und Sportsoziologie. Aktuell arbeitet Frank Schröder am DFG-Projekt "Nachsportliche Karrieren (ehemaliger) Profifußballer" an der Universität Bochum mit, sowie im EU-Projekt "Stimulart" an der Universität Regensburg. Zusätzlich ist er als Dozent für das Fach Soziologie an der Zeppelin Universität Friedrichshafen, der Universität Bamberg sowie in der Sportsoziologie an der Universität Bochum tätig.
Inhaltsangabe
1. Einleitung 92. Feldtheorie 162.1 Wurzeln des Feldkonzepts 162.2 Grundlegende Charakteristika von Feldern 212.3 Differente Anwendungen des Feldkonzepts in der Soziologie 242.4 Zentrale Begriffe der Bourdieu'schen Feldtheorie: Nomos, Illusio, Habitus, Hysteresis 252.4.1 Nomos 262.4.2 Illusio 282.4.3 Habitus 292.4.4 Hysteresis 333. Das Feld der Wiss ens chaft 353.1 Die normative Struktur von Wissenschaft 363.1.1 Konstitutive habituelle Eigenschaften einesWissenschaftlers 373.2 Die Humboldt'sche Universität: Einheit vonForschung und Lehre und Freiheit der Forschung 403.3 Die unternehmerische Universität 443.3.1 Zur Akkumulation von Kapital durch dieunternehmerische Universität 493.4 Zur neoliberalen Transformation der Bildungspolitik 573.4.1 Zur Exzellenzinitiative 654. Das Feld der Wirtschaft 724.1 Zum idealtypischen Wirkungsmechanismus derunsichtbaren Hand auf Märkten 724.2 Zur empirischen Konstitution von Märkten -dynamischer Wettbewerb in oligopolistischenStrukturen 754.3 Zum Problem der Inszenierung vonMarktwettbewerben 774.4 Zur Differenz zwischen wirtschaftlichemund wissenschaftlichem Feld 835. Methodologi e 855.1 Zur Methode der Objektiven Hermeneutik 865.2 Zur Auswahl der Fälle 905.3 Notationskonventionen 926. Fall rekonstruktionen936.1 Zum Phänomen des 'Layering' am Beispiel derAußendarstellungen zweier Exzellenzcluster 956.1.1 Zur Rahmung des Videos 976.1.2 Zur Übernahme der Logiken des ökonomischen undmedialen Feldes im wissenschaftlichen (Videoanalyse) 996.1.3 Standortpolitik statt Förderung der Wissensevolution 1146.1.4 Zur Darstellung von institutionellemund sozialem Kapital zur Attraktionwissenschaftlichen Nachwuchses 1286.1.5 Zur Behinderung des Prozesses der Wissensevolutionim nationalen wissenschaftlichen Feld durchinstitutionellen Wettbewerb (Webseitenanalyse) 1416.2 Interviewanalysen 1516.2.1 Der reine Forscherhabitus 1516.2.2 Der Exzellenzcluster als politisch motiviertesInstrument zur Forschungsförderung 1556.2.3 Zur Übernahme von für das ökonomische undmediale Feld konstitutiver Erfolgskriterien für daswissenschaftliche 1576.2.4 Zur Bedeutung des symbolischen und ökonomischenKapitals des Exzellenzclusters für das Präsidium 1696.2.5 Wissenschaftliches Kapital als Quelle der Attraktivitätfür den wissenschaftlichen Nachwuchs 1816.2.6 Zum Spannungsverhältnis zwischen Exzellenzrhetorikund den Spielregeln des akademischen Feldes 1846.2.7 Exzellenz als Auszeichnung für vergangeneForschungsleistungen 1936.2.8 Zur Exzellenzetikettierung als invalidem Kriteriumfür die Qualität von Forschern 2016.2.9 Zur Aufrechterhaltung der idealen Sprechsituation 2086.2.10 Zur Artifizialität des Forschungsverbunds des Exzellenzclusters 2276.2.11 Akkumuliertes wissenschaftliches Kapital als Grundlage für Exzellenz 2396.2.12 Zur strukturellen Definitionsmacht der Forscher an den Exzellenzclustern 2526.2.13 Zur Ressourcenkonzentration als Kriterium für Exzellenz 2636.2.14 Plädoyer für die Stratifizierung des wissenschaftlichen Feldes 2666.3 Ergebnisse der Fallanalysen der Interviews mit denLeitern der Nachwuchsforschergruppen sowie den Doktoranden 2717. Schlussb etrachtung273Literatur 287
1. Einleitung 92. Feldtheorie 162.1 Wurzeln des Feldkonzepts 162.2 Grundlegende Charakteristika von Feldern 212.3 Differente Anwendungen des Feldkonzepts in der Soziologie 242.4 Zentrale Begriffe der Bourdieu'schen Feldtheorie: Nomos, Illusio, Habitus, Hysteresis 252.4.1 Nomos 262.4.2 Illusio 282.4.3 Habitus 292.4.4 Hysteresis 333. Das Feld der Wiss ens chaft 353.1 Die normative Struktur von Wissenschaft 363.1.1 Konstitutive habituelle Eigenschaften einesWissenschaftlers 373.2 Die Humboldt'sche Universität: Einheit vonForschung und Lehre und Freiheit der Forschung 403.3 Die unternehmerische Universität 443.3.1 Zur Akkumulation von Kapital durch dieunternehmerische Universität 493.4 Zur neoliberalen Transformation der Bildungspolitik 573.4.1 Zur Exzellenzinitiative 654. Das Feld der Wirtschaft 724.1 Zum idealtypischen Wirkungsmechanismus derunsichtbaren Hand auf Märkten 724.2 Zur empirischen Konstitution von Märkten -dynamischer Wettbewerb in oligopolistischenStrukturen 754.3 Zum Problem der Inszenierung vonMarktwettbewerben 774.4 Zur Differenz zwischen wirtschaftlichemund wissenschaftlichem Feld 835. Methodologi e 855.1 Zur Methode der Objektiven Hermeneutik 865.2 Zur Auswahl der Fälle 905.3 Notationskonventionen 926. Fall rekonstruktionen936.1 Zum Phänomen des 'Layering' am Beispiel derAußendarstellungen zweier Exzellenzcluster 956.1.1 Zur Rahmung des Videos 976.1.2 Zur Übernahme der Logiken des ökonomischen undmedialen Feldes im wissenschaftlichen (Videoanalyse) 996.1.3 Standortpolitik statt Förderung der Wissensevolution 1146.1.4 Zur Darstellung von institutionellemund sozialem Kapital zur Attraktionwissenschaftlichen Nachwuchses 1286.1.5 Zur Behinderung des Prozesses der Wissensevolutionim nationalen wissenschaftlichen Feld durchinstitutionellen Wettbewerb (Webseitenanalyse) 1416.2 Interviewanalysen 1516.2.1 Der reine Forscherhabitus 1516.2.2 Der Exzellenzcluster als politisch motiviertesInstrument zur Forschungsförderung 1556.2.3 Zur Übernahme von für das ökonomische undmediale Feld konstitutiver Erfolgskriterien für daswissenschaftliche 1576.2.4 Zur Bedeutung des symbolischen und ökonomischenKapitals des Exzellenzclusters für das Präsidium 1696.2.5 Wissenschaftliches Kapital als Quelle der Attraktivitätfür den wissenschaftlichen Nachwuchs 1816.2.6 Zum Spannungsverhältnis zwischen Exzellenzrhetorikund den Spielregeln des akademischen Feldes 1846.2.7 Exzellenz als Auszeichnung für vergangeneForschungsleistungen 1936.2.8 Zur Exzellenzetikettierung als invalidem Kriteriumfür die Qualität von Forschern 2016.2.9 Zur Aufrechterhaltung der idealen Sprechsituation 2086.2.10 Zur Artifizialität des Forschungsverbunds des Exzellenzclusters 2276.2.11 Akkumuliertes wissenschaftliches Kapital als Grundlage für Exzellenz 2396.2.12 Zur strukturellen Definitionsmacht der Forscher an den Exzellenzclustern 2526.2.13 Zur Ressourcenkonzentration als Kriterium für Exzellenz 2636.2.14 Plädoyer für die Stratifizierung des wissenschaftlichen Feldes 2666.3 Ergebnisse der Fallanalysen der Interviews mit denLeitern der Nachwuchsforschergruppen sowie den Doktoranden 2717. Schlussb etrachtung273Literatur 287
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