Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Didaktik - BWL, Wirtschaftspädagogik, Note: 1,0, Universität Hamburg (Sektion Berufliche Bildung und lebenslanges Lernen Arbeitbereiche für Berufs- und Wirtschaftspädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Auszug aus der Einleitung: Eine lange Zeit fehlten Forschungsergebnisse, die darüber Auskunft geben, in welchem Umfang Fallstudien im Wirtschaftsunterricht eingesetzt werden. PÄTZOLD, KLUSMEYER, WINGELS und LANG erforschten 2003 die „Erfassung und Analyse vorherrschender Lehrmethoden und Unterrichtsstile im berufbezogenen Unterricht in ausgewählten Berufsfeldern der dualen Ausbildung“. Dabei stellte sich heraus, dass handlungsorientierte Lehr-Lern-Arrangements, wie die Fallstudie, im Vergleich zum Frontalunterricht eher eine ergänzende Funktion in dem berufsbezogenen kaufmännischen Unterricht einnehmen. Der Frontalunterricht dominiert deutlich. Zudem wird diese Erkenntnis durch die hohe Dominanz des Klassenunterrichts, als die am häufigsten eingesetzte Sozialform und der Tafel, als das am häufigsten eingesetzte Unterrichtsmedium, gestützt (PÄTZOLD et al. 2003, S. 147). Allerdings gelingt es den Lehrenden bei dieser Art des Unterrichts häufig nicht die komplexen und vielgestaltigen Problemzusammenhänge der Wirtschaftspraxis über die Präsentation deskriptiven Wissens zu vermitteln. Insbesondere die Fallstudie stellt eine geeignete Möglichkeit dar, den unzureichenden Praxisbezug der ökonomischen Bildung zu überwinden (WEITZ 2000, S. 3). Sie ist in besonderer Weise geeignet die komplexe Realität am Fall zu analysieren und erweist sich als außerordentlich bildungswirksam, da sie Lernen mit dem Leben selbst verknüpft und unterrichtlich das aufarbeitet, was unmittelbar gesehen, gehört und erlebt wird (KAISER 2006, S. 247)... Ziel und Leitfragen: Ziel dieser Arbeit ist es, die vorherrschenden Probleme der Fallstudie auf dem Weg zu einer stärkeren Verbreitung im kaufmännischen Unterricht zu analysieren. Im Rahmen dieser Arbeit werden die Problembereiche der Fallstudie unter folgenden Leitfragen untersucht: - Wie ist das Fallstudienwissen der Lehrenden einzuordnen und welche Rolle nimmt dabei die universitäre Lehrerausbildung ein? - Sind fehlende Materialien und Materialmängel Aspekte für eine „Nichtanwendung“ der Fallstudie bei den Lehrenden? - Besteht eine geringe Fallstudienakzeptanz bei den Lernenden?