Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Universität Bielefeld (Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Science Fiction aus linguistischer Perspektive, Sprache: Deutsch, Abstract: „Niemand hat je die Nerven […], […] eine Sprache zu konstruieren; es ist nicht nur irrsinnig, sondern unnötig“, schrieb einst ein Kritiker zu J. R. R. Tolkiens Werk. Ob das stimmt oder ob Tolkiens Absichten nicht missverstanden worden sind, werde ich in meiner Arbeit anhand des Beispiels der fiktiven Sprache Sindarin untersuchen. Ich versuche herauszufinden, worin der Reiz besteht, eine solche Sprache zu konstruieren und diese – insbesondere aus Sicht der Anhänger – dann auch zu erlernen. Obwohl Tolkien eine unbekannt große Anzahl an Sprachen skizziert hat, beziehe ich mich in meiner Ausarbeitung ausschließlich auf das Sindarin. Das verwandte Quenya wird aufgrund des Umfangs und der noch größeren Komplexität lediglich vorgestellt. Die vielen unterschiedlichen Schreibweisen (feanorisch, númerisch, von Beleriand, von Gondor, von Eregion, von Moria, Tengwar), die man beispielsweise auf Ringen und Toren in den Romanen beobachten kann, sowie die Runen in Der Hobbit werden nicht betrachtet. Darüber hinaus werde ich die Sprache Sindarin in den Grundzügen ihrer Komplexität vorstellen. Dem Leser dieser Arbeit soll es ermöglichen, einfache Sätze und Konstituenten, wie sie in dem Roman „Der Herr Der Ringe“ vorkommen, zu verstehen und ein gewisses Verständnis zu entwickeln. Hierbei beziehe ich mich insbesondere auf den Literatur- und Sprachwissenschaftler Dr. Helmut W. Pesch, der als Kritiker, Übersetzer, Autor und Illustrator bekannt geworden ist. Er befasst sich besonders intensiv mit den linguistischen Aspekten der Elbisch-Sprachen. Seine Werke umfassen über ein Wörterbuch hinaus nicht nur die Grammatik, sondern auch die Geschichte der Entstehung dieser und weiterer von Tolkien entworfenen Sprachen. Da es sich lediglich um eine Einführung handelt, werden die umstrittenen Pronomen (Personal-, Relativ- und Reflexivpronomen, Pronomen im Dativ, Akkusativ und Genitiv), weiterführende Zeitformen (Futur und Präteritum), so wie infinite Verbformen (Imperativ, Infinitiv, Gerundium, Partizipien) und Prä- & Suffixe außen vorgelassen. Bei Interesse sei insbesondere auf die Lehrbücher des bereits erwähnten Schriftstellers verwiesen.