Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Politisches System Deutschlands, Note: 1,3, Universität Rostock (Institut für Politik- und Verwaltungswissenschaften), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Die sozialliberale Koalition zwischen 1969 und 1982 hat die Bundesrepublik auf vielfältige Weise geprägt. Sie entstand in einer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche und zerfiel, als diese Umbrüche vollzogen waren. Diese Arbeit hat zum Ziel, die Epoche der sozialliberalen Koalition, ihr Entstehen, ihren Untergang und die Chancen ihrer eventuelle Wiederbelebung genauer zu beleuchten: Wie kam es zu diesem bis heute auf Bundesebene einmaligem Bündnis? Warum stieß die FDP 1982 ihren linken Flügel ab, und was waren die Folgen? Und ist eine Neuauflage der sozialliberalen Koalition denkbar? Methodisch folgt diese Arbeit einer Analyse der Beweggründe für den Linksruck der FDP 1969 und den Rechtsruck der Liberalen 1982. Diese sollen dann als Schema über die aktuelle Situation gelegt werden, um zu analysieren, ob etwas Ähnliches von der FDP heute zu erwarten ist. Zudem soll mit Hilfe des Parteiprogramms der FDP untersucht werden, ob es mögliche Schnittmengen in zentralen Politikbereichen gibt. Es wird sich zeigen, dass die sozialliberale Koalition ein Kind ihrer Zeit war. Die 68er Bewegung forderte mehr Demokratie, eine Aufarbeitung der Vergangenheit, eine neue Außen- und Bildungspolitik. Die FDP, auf der Suche nach einer neuen Idee und neuen Mitgliedern, nahm diese Bewegung auf, ohne sich mit ihr zu verbrüdern. Sie wurde nicht zum parlamentarischen Teil der außerparlamentarischen Opposition, sondern entwickelte eigene Gedanken und Inhalte, die im Gegensatz zum bisherigen Koalitionspartner CDU standen. So näherte sie sich der SPD an. In der Gegenwart behält die Parteiführung diesen Kurs bei. Zudem ist die FDP inhaltlich stark auf den Wirtschaftsliberalismus konzentriert, den sie eher bei der Union als bei der SPD verwirklicht sehen wird. Die Wahlerfolge seit 2005 bestätigen die Parteiführung in ihrem Kurs und gaben den Liberalen ein neues Selbstbewusstsein. Sie lehnen sich derzeit nicht an andere Parteien an, sondern erwarten von den beiden großen Parteien eine Annäherung an ihre Positionen, selbst um den Preis der Opposition. Unter diesen Gesichtspunkten und dem Auftreten einer neuen linken Partei scheint es eher unwahrscheinlich, dass die FDP auf Bundesebene in nächster Zeit mit der SPD koalieren wird.
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