Akademische Arbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,5, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Aufgezeigt werden soll die über die Margarete aufoktroyierte repressive Geschlechterrolle grundlegende Opposition zum männlichen Geschlecht, mit dem im Rahmen der herrschenden sozialen, kulturellen und politischen Realitäten Mechanismen der Hierarchisierung der Geschlechter entstanden sind. Dabei geht es in dieser Arbeit darum, die so dogmatisierten geschlechtsspezifische Sozialisationsprozesse vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Moralvorstellung zur Zeit Goethes zu belegen und nachzuweisen. Dieser Nachweis wird mit Hilfe des Umfeldes und der Entwicklung Margaretes aufgezeigt, indem die Ausdrucksformen ihres Geschlechts dargestellt und die damit verbundenen speziell weiblichen Kommunikations- und Lebensstile beschrieben werden. Damit gerät die Doppelbödigkeit der bürgerlichen Moralvorstellungen in den Blick, die Frauen zum einen nötigte ihre Sexualität zu unterdrücken und sie dann beim Ausleben sexueller Wünsche als Hure brandmarkte und gesellschaftlich ächtete. Diese Grundlagen weiblicher Lebensinhalte ist dabei nicht darstellbar ohne die männlich tradierten Geschlechterrollen. So soll die Rolle Fausts als Verführer ebenso in die Interpretation einbezogen werden wie das Bewusstsein Fausts von den bürgerlichen Moralvorstellungen und seine eigene Männerrolle vor dem Hintergrund seiner Faszination für das naive Mädchen Margarete.