Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1.3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Neure Deutsche Literatur Kultur und Medien), Veranstaltung: Literatur Korper Sinn, Sprache: Deutsch, Abstract: Robert Musils Modernität besteht weniger in der Oberfläche seines Romans, als in der Tiefstruktur seines Werkes. Wie er die literarischen Figuren konstruiert, oder wie er seine Konzeption vom Funktionieren der Geschichte umsetzt, zeigt die Komplexität seiner dargestellten Welt. In seinem umfangreichen Werk, Der Mann ohne Eigenschaften, führt Robert Musil eine sehr kontroverse Figur ein- Moosbrugger, der Prostituiertenmörder. Das Moosbruggerproblem steht „unter dem dreifachen Gesichtspunkt der Zurechnungsfähigkeit, des Alleinseins der Individualität und der Schwierigkeit der Querschnitte.“ Ziel meiner Arbeit ist, diese Figur einer textnahen Analyse zu unterziehen und damit verschiedene Sichtpunkte, die in der Sekundärliteratur vertreten sind, in den Vordergrund zu bringen- Fred Lönker und Robert Krause bestimmen die Zentralpositionen, mit denen ich mich auseinandersetzen werde. Indem ich das Verhältnis von Sprache, Ordnung und Gewalt darstelle, möchte ich Wirklichkeitsauflösung, Identitätsverlust und Gewalt als Phänomene präsentiert, die Ordnung und Sinn rekonstruieren. An einer textnahen Untersuchung des Kapitels Heimweg, möchte ich anschließen, dass der einheitliche Zustand zwischen Innen und Außenwelt, den Ulrich begehrt, nur im Falle der Geisteskrankheit erreicht werden kann. Geisteskrankheit soll demzufolge nicht einem pathologischen Verhalten entsprechen, sondern soll als Versuch, der modernen Sinnkrise zu entkommen, wahrgenommen werden Zunächst möchte ich Moosbruggers Aufkommen kurz skizzieren und erst danach auf die Ordnungsproblematik eingehen.