Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Romanistik - Fächerübergreifendes, Note: 2.3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Romanische/ Italienische Philologie), Veranstaltung: Seminar "Film-Epen", Sprache: Deutsch, Abstract: Homers Odyssee, in welcher die Irrfahrten des Odysseus auf dem Weg aus dem Trojanischen Krieg nach Hause geschildert werden, gilt als eines der ältesten und monumentalsten Epen. Der Aufbau dieser Reise „ist wesentlich vom Rückgriff her bestimmt“ und verleiht der Handlung ihre hochkomplexe Struktur. Weil Odysseus den Zyklopen Polyphem blind gemacht hatte, hat sich dessen Vater Poseidon entzürnt und will Odysseus' Heimkehr verhindern. Dadurch erst ergeben sich seine Abenteuer und Irrfahrten im Rahmen der Odyssee. Die Odyssee wurde mehrfach verfilmt, was die Produzenten vor schwierige Fragen stellte, so zum Beispiel, wie man einerseits dem Publikum und der begrenzten Zeit und andererseits, der gewaltigen Stofffülle und den impliziten Vorstellungen des Dichters gerecht wird. Da Verfilmungen erst seit einigen Jahrzehnten durchgeführt werden können, bietet es sich an, auf eine neue Weise mit diesen Stoffen zu arbeiten, indem man nicht (nur ausschließlich) auf das gedruckte Buch eingeht, sondern sich der Filmanalyse der literarischen Stoffe widmet. Dieser Hausarbeit liegt der Film "L'Odissea" aus dem Jahr 1968 zugrunde, welche von den Regisseuren Franco Rossi, Mario Bava und Piero Schivazappa gedreht und in Italien als eine Miniserie mit acht Folgen à durchschnittlich 50 Minuten gezeigt wurde. Im Rahmen der Analyse der Rückgriffe und Rückverweise, welche das Erzählverfahren entscheidend beeinflussen und lenken, möchte ich auf ausgewählte Analepsen – im Film Rückwendungen und Rückblenden () genannt – eingehen und untersuchen, wie diese Szenen mit Hilfe des Mediums Film dargestellt werden und welche Wirkung beim Zuschauer erreicht bzw. ausgelöst wird. Hierzu wird auf den Inhalt der Szenen eingegangen und untersucht, wie diese gefilmt und dargestellt wurde. Die Fragen, mit denen ich mich dabei aktiv beschäftigen möchte sind, welche filmischen Verfahren angewendet wurden und welche Möglichkeiten die Regisseure genutzt haben, um die Rückgriffe und Rückverweise wiederzugeben, beziehungsweise auch, um den Bezug von der Analepse zu der Gegenwart Odysseus' wieder herzustellen. Interessant zu untersuchen ist auch, welche Beobachtungen der aufmerksame Zuschauer macht und welche Schlüsse er für sich daraus ziehen kann. Die Szenen und Stellen mit denen gearbeitet wird, spielen zum einen auf der Insel der Calypso und zum anderen auf der Insel der Kirke. Dies hat sich angeboten, da beide Frauen interessante Figuren sind und übersinnliche Kräfte